Full text: Über Prostataabscesse

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drei Wochen lang und zuletzt von Ende Juni 1905 ab 
bis zur Aufnahme in die chirurgische Klinik wegen starken 
Blasenkatarrhs und Strictur der Harnröhre mit Bougieren 
und Spülungen behandelt. Zur weiteren Behandlung jetzt 
an die chir. Klinik überwiesen. 
Status: Für sein Alter rüstiger Mann. Urin fast 
klar, mit schleimig-eitrigem Bodensatz. Per rectum fühlt 
man die Prostata nicht vergrößert, aber weich, man kann 
Dellen eindrücken. Dabei fühlt man einzelne Concremente 
in der Prostata. Durch Prostatamassage werden fast 5 ccm 
eitrig wolkigen Secretes aus der Harnröhre entleert. Das 
selbe enthält viele Leukocyten, Streptokokken, gramm 
negative und -positive Stäbchen und endocelluläre Strepto 
kokken. 
15. YH. Operation: Stovain-paranephrin-lumbal- 
anaesthesie. Nach praerectalem Bogenschnitt wird die 
Prostata freigelegt. Dabei wird rechts ein Sack eröffnet, 
aus welchem erst dünnflüssige eitrige Flüssigkeit fließt, 
dann sich kleine, kaum pfefferkorngroße schwarze runde 
Steinchen entleeren, die, in großer Zahl vorhanden, aussehen 
wie Kaviar. Die Prostata bildet einen mit diesen Con- 
crementen gefüllten Sack. Die hintere Wand wird ex- 
stirpiert, die Höhle excochleiert. Die Steinchen werden 
entfernt. Drainage. Jodofromtamponade. Verband. 
17. VII. Pat. steht auf. Aus der Prostatawunde ent 
leert sich Urin. Täglich mit Catheter Blasenspülung. 
21. VII. Wundverlauf gut. Urin fast klar. 
Am 14. VIII. wurde wiegen einer linksseitigen Epidi- 
dymitis -die Castratio sinistra ausgeführt. 
30. VIII. An dem unteren Teile der Castrationswunde 
noch ein kleiner granulierender Streifen. Aus der Darm 
wunde entleert sich noch Urin in sehr geringer Menge. 
Entlassung.
	        
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