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II. Rechtsseitiger subphrenischer Absceß. Prostata-
absceß. Incisionen. Verbände. Heilung.
Heinrich Gr. 29 Jahre alt, Arbeiter.
Pat. wurde am 1. Y. 1904 von der med. Klinik ge
schickt zur Operation wegen eines rechtsseitigen subphre
nischen Abscesses. Dieser wurde am 2. V. eröffnet und
dicker grüngelber Eiter in relativ mäßiger Menge entleert.
In dem Eiter wurden Streptokokken nachgewiesen. Verband.
Glatter Verlauf.
25. V. Die Wunde findet sich in guter Heilung und
sondert fast nichts mehr ab. Seit 3 Tagen klagt Pat.
über Urinverhaltung. Die Untersuchung zeigt, daß eine
Strictur nicht besteht. Die Untersuchung der Prostata
per rectum ergibt, daß diese an ihrer rechten Hälfte eine
etwa haselnußgroße fluctuierende Stelle zeigt. Die Cysto-
skopie weist eine deutliche starke Hervorwölbung des
Trigonum Lieutaudi nach. Die bestehende leichte Cystitis
wird durch tägliche Spülungen behandelt. Für Gonorrhoe
keine Anhaltspunkte.
26. V. Operation in Chloroformnarkose. Perineale Frei
legung der Prostata. Nach Eröffnung der Kapsel läuft
aus der Prostata reichlich gelblicher Eiter ab, der mikro
skopisch Streptokokken enthält. Einlegen zweier Drains.
Verband.
31. V. Temperatur dauernd normal. Verbandwechsel.
Die Wunde beginnt in der Tiefe zu granulieren. Nur
geringe Absonderung. 1 Drain.
15. VI. Die Wunde am Damm ist vollkommen geheilt.
— Die Wunde am Rücken ist aus der Tiefe heraus bis
auf 3 cm ausgranuliert. Nur wenig Sekretion.
21. VI. Die Wunde am Rücken ist in guter Heilung
begriffen, 2,5 cm tief. Fast keine Secretion. Pat. wird
auf seinen Wunsch in ambulante Behandlung entlassen.