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21. X. Urin morgens und abends beim Spülen stark
blut- und eiterhaltig.
22. X. Heute morgen Urin ziemlich klar, mit wenig
Eiter, schwach alkalischer Reaction. Eiweiß 2°/oo.
Am 23. X. und 24. X. abends plötzliche Temperatur
steigerung bis 40,2° und Schüttelfrost.
25. X. Vom Rectum aus ist auf der Mitte der diffus
vergrößerten Prostata eine weiche fluktuierende Stelle zu
fühlen. Operation in Morphium-Äthernarkose. Bei Dilatation
des Anus mit dem Speculum entleert sich von ziemlich
hoch oben her blutig-seröse Flüssigkeit, die sich durch den
Geruch als Urin charakterisiert. Bei weiterer Dilatation
entleert sich auch von der Yorderwand her eine mäßige
Menge Eiter, doch hegt die Stelle zu hoch, als daß sie
gefühlt oder gesehen werden könnte. Incision der
fluctuierenden Stelle, aus der der größte Teil des Inhalts
offenbar schon ausgeflossen ist. Tamponade mit Jodoform
gaze, Stopfrohr.
8. XI. Vom Rectum aus ist nur noch der Incisions-
spalt, aber keine Vergrößerung der Prostata mehr fühlbar.
Der Urin ist immer noch etwas trübe, enthält reichlich
Leukocyten, Urate und Tripelphosphat. Beim Spülen
kommt noch ein deutlicher Bodensatz. Das Wasser
kann Pat. halten im Liegen, beim Aufsein geht es noch
spontan ab.
30. XI. Wunde im Rectum geheilt. Cystitis unter
Spülung wesentlich gebessert. Pat. kann jetzt auch beim
Gehen und Stehen den Urin besser halten als früher, doch
verliert er immer noch unwillkürlich kleine Mengen. Die
Cystitis bessert sich merklich. Spülung wird fortgesetzt.
19. XII. Etwas Cystitis besteht noch fort, desgleichen
nächtliche Incontinenz. Pat. wird behufs weiterer Behandlung
wieder an das städt. Krankenhaus überwiesen.