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sie die Beziehung zu den Gefässen mit der ganzen Geschwulst
gruppe und nur aus besonderen Gründen tritt der innige
Zusammenhang mit den Gefässen deutlicher als gewöhnlich
und in schärferer räumlicher Anordnung hervor.
Ziegler 1 ) sagt: „Borst hat in seinem Geschwulst
werk die Endotheliome (Lymphgefäss- und ßlutgefässendo-
theliorne) von den Sarkomen ganz getrennt und als eine be
sondere Geschwulstgruppe abzugrenzen gesucht. Soweit
man typische mikroskopische Bilder vor sich hat, ist eine
solche Trennung sehr wohl möglich, allein es zeigen die
Endotheliome durchaus nicht in allen ihren Teilen einen so
typischen Bau, daß sie von gewöhnlichen Sarkomen zu unter
scheiden wären. Des weiteren ist es in keiner Weise fest
gestellt, dass sich an dem Aufbau der Sarkome nicht auch
Endothelzellen der Saftspalten und der Lymphgefässe be
teiligen.
Es scheint mir daher richtiger, die Endotheliome nur
als besondere Form des Sarkoms zu betrachten, bei welchem
der Aufbau der Geschwulst noch erkennen läßt, dass be
stimmte Endothelzelleu die zelligen Massen lieferten“.
Ziegler gebraucht den Namen Angiosarkom nicht,
sondern Hämangiosarkom. „Die Hämangiosarkome stellen
eine Gruppe von organoiden Sarkomen dar, bei welchen
die Blutgefässwände und deren Umgebung einen besonderen
Anteil an dem Aufbau der Geschwulst nehmen und einen
charakteristischen Bestandteil der Geschwülste darstellen“.
Schmaus 2 ) referiert nur kurz;
„Als Angiosarkome werden vielfach Sarkome bezeichnet,
welche sich durch einen besonders reichlichen Gehalt an
Blutgefässen, oft mit teleangiektatischer Erweiterung derselben
und Bildung grosser kavernöser Bluträume auszeichnen.“
Eine solche Anwendungsweise des Namens Angiosar
kom erklärt Dürck 8 ) als durchaus unangängig: „— Man
*) Ziegler, Allgeiu. Pathologie. Jena 1905.
2 ) Schmaus, Grundriss der pathologischen Anatomie. 1904.
s ) Dürck, Atlas und Grundriss der allg. pathologischen Histologie.
München 1903.