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Seitdem Waldeyer 1 ) zuerst den von der Adventitia der
Gefäße ausgegangenen Geschwülsten den Namen Angiosarkom
beilegte, ist viel über die Berechtigung und Zweckmässigkeit
dieses Namens gestritten worden.
Nach Waldeyer beschäftigte sich Kolaezek 2 ) eingehend
mit Angiosarkomen. Er beschreibt zahlreiche, teils selbst
beobachtete, teils der Literatur entnommene Fälle und kommt
zu dem Schluß, daß die Angiosarkome eine besondere Gruppe
der Sarkome darstellen. Er erweiterte den Begriff Angiosarkom
noch, indem er auch die Geschwülste, welche von der Wan
dung der Lymphgefässe ausgingen, als Angiosarkom bezeichnet.
Gleichzeitig unterzieht er verschiedene als Siphonom, Schleim-
cancroid, Schlauchknorpelgeschwulst u. s. w. beschriebene
Geschwülste einer Kritik und ist der Ansicht, dass viele unter
diesen Namen beschriebene Tumoren Angiosarkome sind.
A c k e r'm a n n 8 ) stritt dem Namen Angiosarkom jede
ßerechtigungab, da jede Sarkombildung in innigem Zusammen
hang mit den Gefässen stattfinde und man deshalb nicht die
Angiosarkome als eine Besonderheit betrachten dürfe.
^ Gegen den Namen Angiosarkom erklärte sich auch
Kleb s 4 ).
*) Waldeyer, die Entwicklung der Carcinume. Yirch. Archiv. 55.
Band.
*) Kolaczeck, Über das Angiosarkom. Dtsch. Zeitschrift für Chi
rurgie. IX u. XIII.
3 ) Ackermann, Die Histogenese und die Histologie der Sarkome.
Sammlung klinischer Vorträge. No. 233—234. Leipzig 188!),
4 ) Klebs, Allgemeine Pathologie. Abschnitt Sarkom. Bd. II. 1889.