Full text: Ein Fall von Angiosarkom (Peritheliom) am Halse bei einem 7 Monate alten Kinde

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kapsel eiogeschlossen, doch ist nicht zu entscheiden, ob die 
Geschwulst nicht über kurz oder lang entweder zerfallen 
wäre uud es daun zu Metastasen gekommen wäre oder auch 
durch gesteigertes Wachstum diese Kapsel durchbrochen 
hätte und dann durch Hineinwachsen in edle Organe zu 
grossem Schädigungen geführt hätte. 
Da die Geschwulst sehr blutreich war, also unter- 
günstigen Ernährungs- und dementsprechenden Wachstums 
verhältnissen stand, würde es auch wohl schon durch ihre 
Grösse mit der Zeit zu bedrohlichen Erscheinungen durch 
Druck auf lebenswichtige Teile gekommen sein. 
Die Prognose ist trotz der Operation als zweifelhaft 
zu bezeichnen, da noch ein Teil der Geschwulst nicht entfernt 
ist, und muss man abwarten, ob der zurückgebliebene Rest 
kein besonderes Wachstum zeigt und auch sonst keine 
Erscheinungen auftreten, welche eine schleunige Entfernung 
des Restes der Geschwulst erforderlich machen. 
Im allgemeinen ist das klinische Verhalten der von 
den Endothelien der Gefässe stammenden Geschwülste kein 
gleichmässiges. 
Der grössere Teil der endothelialen Geschwülste zeigt 
sich als gutartig, doch sind häufig hartnäckige lokale Recidive 
beobachtet worden. So beobachtete Borst ein nach 11 
Jahren recidiviertes typisches Endotheliom der Bauchdecken. 
Die Endotheliome neigen nicht so zu ulcerativem Zer 
fall wie Sarkome und Krebse. 
Man darf aber nicht übersehen, dass auch rascher wach 
sende (gewöhnlich wachsen Endotheliome nur langsam) destru- 
ierende und metastasierende Endotheliome beobachtet sind, 
die an Malignität durchaus Sarkomen und Krebsen gleich 
waren. 
Bemerkenswert ist auch, dass oft Endotheliome Jahre 
lang gutartig verlaufen, um plötzlich ein rascheres Wachs 
tum, Zerfall, Metastasenbildung, kurz alle Erscheinungen 
einer höchst bösartigen Geschwulst zu zeigen. 
Peritheliome sind vorwiegend im Bereich der Hirn 
häute und des Hirns selbst beobachtet worden.
	        
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