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kapsel eiogeschlossen, doch ist nicht zu entscheiden, ob die
Geschwulst nicht über kurz oder lang entweder zerfallen
wäre uud es daun zu Metastasen gekommen wäre oder auch
durch gesteigertes Wachstum diese Kapsel durchbrochen
hätte und dann durch Hineinwachsen in edle Organe zu
grossem Schädigungen geführt hätte.
Da die Geschwulst sehr blutreich war, also unter-
günstigen Ernährungs- und dementsprechenden Wachstums
verhältnissen stand, würde es auch wohl schon durch ihre
Grösse mit der Zeit zu bedrohlichen Erscheinungen durch
Druck auf lebenswichtige Teile gekommen sein.
Die Prognose ist trotz der Operation als zweifelhaft
zu bezeichnen, da noch ein Teil der Geschwulst nicht entfernt
ist, und muss man abwarten, ob der zurückgebliebene Rest
kein besonderes Wachstum zeigt und auch sonst keine
Erscheinungen auftreten, welche eine schleunige Entfernung
des Restes der Geschwulst erforderlich machen.
Im allgemeinen ist das klinische Verhalten der von
den Endothelien der Gefässe stammenden Geschwülste kein
gleichmässiges.
Der grössere Teil der endothelialen Geschwülste zeigt
sich als gutartig, doch sind häufig hartnäckige lokale Recidive
beobachtet worden. So beobachtete Borst ein nach 11
Jahren recidiviertes typisches Endotheliom der Bauchdecken.
Die Endotheliome neigen nicht so zu ulcerativem Zer
fall wie Sarkome und Krebse.
Man darf aber nicht übersehen, dass auch rascher wach
sende (gewöhnlich wachsen Endotheliome nur langsam) destru-
ierende und metastasierende Endotheliome beobachtet sind,
die an Malignität durchaus Sarkomen und Krebsen gleich
waren.
Bemerkenswert ist auch, dass oft Endotheliome Jahre
lang gutartig verlaufen, um plötzlich ein rascheres Wachs
tum, Zerfall, Metastasenbildung, kurz alle Erscheinungen
einer höchst bösartigen Geschwulst zu zeigen.
Peritheliome sind vorwiegend im Bereich der Hirn
häute und des Hirns selbst beobachtet worden.