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der Abbildung entsprechen, wie sie Dürcks Atlas Tafel 56
Fig. 1 zeigt.
Ohne nun auf die durchaus noch nicht endgültig
entschiedene Streitfrage einzugehen, ob Geschwülste vom
Endothel oder Perithel ausgehen können, müssen wir, wenn
wir unsere Geschwulst mit den Beschreibungen und Bildern
vergleichen, die wir bei Dürck, Borst, ßibbert und
Ziegler finden, unseren Tumor als ein Peritheliom be
zeichnen.
Die verschiedenen mikroskopischen Bilder, welche oben
geschildert wurden, entsprechen ungefähr den folgenden in
dem Geschwulstwerk von Borst: Fig. 112 ßd. I entspricht
den an Bindegewebe reichen Stellen, doch sind solche nur
sehr wenig vorhanden. Die Endothelzellen lassen sich jedoch
nirgends so deutlich erkennen, wie in dieser Abbildung.
Die Zellform würde der Fig. 113 entsprechen, von der dort
gezeichneten Wucherung der Zellen in das Lumen derGefässe
hinein ist aber nirgends in unseren Präparaten auch nur
eine Andeutung vorhanden.
Borst bezeichnet die in Fig. 112 abgebildete Geschwulst
als „Sarcoma perivasculare, (sog. Augiosarkom; vielleicht als
Endotheliorn der perivaskulären Lymphscheiden aufzufassen.
Peritheliom).“
Wo Fettgewebe ist, haben wir ein ähnliches Bild wie
es Borst in Figur 94 zeigt. (In unserem Präparat jedoch
statt Rundzellen grosse Spindelzellen).
Auf Grund der mikroskopischen Untersuchung muss
man wohl zu dem Urteil kommen, dass es sich höchst
wahrscheinlich um einen nicht immer gutartig bleibenden
Tumor handelt.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass der noch zurückgebliebene
Rest, angeregt durch die Operation, in ein expansives Wachs
tum übergeht, wie es ja schon des öfteren nach operativen
Eingriffen bei inoperablen Tumoren beobachtet wurde. Wir
haben auch gesehen, dass die Geschwulstzellen ein infiltratives
Wachstum in das Binde- und Fettgewebe hinein zeigten.
Teilweise waren auch Hämorrhagien vorhanden. Die Ge
schwulst war zwer von einer ziemlich starken Bindegewebs-