Full text: Über Gastritis flegmonosa bei Magenkrebs

Als Gastritis flegmonosa seu diffusa bezeichnet man 
eine über die ganze Fläche der Magenwand oder wenigstens 
den größeren Teil ausgebreitete diffuse eitrige Infiltration, 
welche, von der Submnkosa ausgehend, im weiteren Verlauf 
ebenfalls die Muskularis und selbst Serosa befällt und zu 
weitgehenden Veränderungen führen kann. 
Die ältesten Berichte über eine eitrige Gastritis stammen 
bereits aus der Mitte des 17. und dem Beginn des 18. Jahr 
hunderts. Doch erst das verflossene Säkulum brachte uns eine 
größere Zahl von Beobachtungen und eine genauere Kenntnis 
dieser ebenso seltenen wie interessanten Krankheit. Diese 
führte dann in neuerer Zeit zu einer Trennung der eigent 
lichen Gastritis flegmonosa seu diffusa von den mehr zirkum 
skripten Magenabscessen, eine Maßnahme, die nicht allein 
aus dem patholog.-anatomischen Befunde sondern auch dem 
verschiedenen Verlaufe und der Prognose berechtigt erscheint. 
Die letzte Zusammenstellung der bisher veröffentlichten Fälle 
von Gastritis flegmonosa im engeren Sinne findet sich bei 
Mau: Über Gastritis flegmonosa. Inauguraldissertation, 
Kiel, 1904. Derselbe zählt — nach Ausscheidung der Magen- 
abscesse und zweifelhaften Fälle — 62 erwiesene Fälle von 
Magenflegmone in der Literatur. Hierzu kommt neuerdings 
noch der Fall von Ziemann (Halle 1904), so daß bisher 
63 Fälle sicher konstatiert sind. Im Dezember 1904 und 
Januar 1906 sind nun im hiesigen Pathologischen Institut 
(Dir.: Gell. Med.-Rat Prof. Dr. Heller) zwei neue Fälle 
von Gastritis flegmonosa zur Sektion gekommen. — Diese
	        
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