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DieDauer der Erkrankung schwankt zwischen 2—18 Tagen,
meistens nimmt sie einen rapiden Verlauf. Man wird im
Beginn fast immer die verschiedensten fieberhaften Er
krankungen, Typhus, Influenza, Variola in Frage ziehen.
Für Gastritis flegmonosa spricht die außerordentliche Schwere
der Allgemeinerscheinungen, welche denen bei Peritonitis
häufig zum Verwechseln ähnlich sind.
Die Prognose der Gastritis flegmonosa ist sehr schlecht,
um so mehr, als in den meisten Fällen die für die Heilung
unbedingt erforderliche Frühoperation wegen der unbestimmten
Erscheinungen unterlassen wird. Als absolut schlecht kann
man sie nicht bezeichnen, wie einige wenige (2) Heilungen
beweisen. Bei einem komplizirenden Carcinom ist wegen
der Schwere des Grundleidens an eine Rettung nicht zu
denken. Den einzigen Rettungsweg bietet also in un-
komplizirten Fällen die Operation. Und hier ist dann von
grundlegender Wichtigkeit, möglichst frühzeitig einzugreifen,
bevor durch den Ausbruch der Peritonitis die Hoffnung zu
heilen und zu retten aussichtslos geworden ist. In solchem
Falle ist Heilung möglich, wie der von Lenge mann an
geführte Fall beweist, während bei symptomatischer Behandlung
der letale Ausgang bisher nicht verhindert werden konnte.
In den übrigen Fällen, speziell den mit Carcinom kombinirten,
wird die Therapie sich darauf beschränken müssen, die be
stehenden Beschwerden möglichst zu lindern.
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Zum Schlüsse spreche ich Herrn Prof. Dr. Heller,
meinem verehrten Lehrer, für die gütige Überlassung des
Materials sowie für seine freundliche Unterstützung bei der
Anfertigung dieser Arbeit meinen besten Dank aus.