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zufassen — das Carcinora noch nicht zerfallen, beim M i n s k ’schen
entwickelte sich ein carcinomatöses Geschwür wahrscheinlich
aus einem Ulcus rotundum, ebenso bei Ziemann, während
bei Anus und Herameter, sowie Stieda traumatische Ein
flüsse — einmal eine Pylorusdilatation, das andere Mal eine
Gastroenterostomie — die unmittelbare Ursache zum Ausbruch
einer Magenflegmone waren.
Das pathologisch - anatomische Bild ist sehr typisch.
Zunächst in die Augen fallend ist die außerordentliche Ver
dickung der Magenwand, welche IV2—2 cm betragen kann
und derselben eine eigentümliche Starre und Steifigkeit ver
leiht. Die Submucosa erscheint hochgradig geschwollen und
verdickt, das Exsudat derselben hat eine sulzig-eitrige Be
schaffenheit. Die Mucosa ist kleinzellig infiltrirt. Gewöhnlich
greift die Infiltration auf die Muskularis über, namentlich
längs der Septen. Sie erregt dann dieselben Veränderungen.
Die Submucosa ist oft derartig eitrig infiltrirt, daß sie durch eine
kontinuierliche Eiterschicht von der Muscularis getrennt er
scheint. Der Eiter bricht dann hier und da durch die Mucosa
durch, sodaß letztere siebartig durchlöchert wird. Auch die
Serosa ist in der Regel der Sitz einer mehr oder weniger
verbreiteten Entzündung, welche Verklebungen mit den Nach
barorganen veranlaßt. Im weiteren Verlaufe kommt es dann
gewöhnlich zur Peritonitis mit fibrinös-eitrigem Belag des
Peritoneums und Eiteransammlung in der Bauchhöhle. Nicht
selten ist auch die Komplikation mit Pleuritis exsudativa
(9 mal), die vermutlich auf einer Portleitung der Entzündung
auf dem Lympfwege beruht. Auch Pericarditis ist keine
Seltenheit. -East immer findet sich ausgedehnte parenchy
matöse Degeneration der drüsigen Organe.
Symptomatologie: Die Diagnose der Gastritis flegmonosa
ist im Anfang nicht oder nur sehr schwierig zu stellen.
Charakteristisch ist der plötzliche Beginn mit Fieber, Er
brechen, Frost und Schmerz in der Magengegend. Speziell
das Erbrechen ist häufig ganz außerordentlich heftig und