Full text: Über Gastritis flegmonosa bei Magenkrebs

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häufigen Magencarcinom eine komplizirende Gastritis fleg- 
monosa auf tritt. In unserem ersten Palle, wo makroskopisch 
keine Verletzung der Magenschleimhaut aufzufinden war, liegt 
die Vermutung nahe, daß die Eingangspforte nur von außer 
ordentlicher Kleinheit und später nicht mehr wahrzunehmen war. 
In der bisherigen Literatur sind nur 5 Fälle von 
Gastritis flegmonosa bekannt, welche mit Carcinom komplizirt 
waren. Es dürfte wohl nicht uninteressant sein, in aller 
Kürze eine Zusammenstellung, sowohl über den Weg der 
Infektion als die veranlassenden Momente in jedem einzelnen 
Falle folgen zu lassen. — Stieda,. welcher sich mit dieser 
Frage besonders eingehend beschäftigt hat, kam in seiner 
Arbeit über Magenflegmone nach Gastroenterostomie in dem 
auch von Jakoby veröffentlichten Falle zu dem Ergebnis, eine 
Infektion von der Magenwunde aus mit großer Wahrscheinlich 
keit auszuschließen, vielmehr den wirklichen Ausgangspunkt 
einem bestehenden Ulcus carcinomatosum zuzuschreiben. 
Eine gleiche Beobachtung — nämlich das Hervorgehen einer 
Magenflegmone aus einem ulcerirten Carcinom — findet sich 
bei Minsk angegeben (Deutsches Archiv für klin. Medizin, 
Bd. IXL). Sehr nahe steht ferner dem von Stieda an 
geführten Falle die von Hemmet er und Anus mitgeteilte 
Krankengeschichte, welche eine fiegmonöse Gastritis bei einem 
Ulcus carcinomatosum im Anschluß an eine Pylorusdilatation 
beobachteten. Hierher gehört der Ätiologie nacli ebenfalls der 
von Ziemann mitgeteilte Fall, bei dem mit großer Wahr 
scheinlichkeit ein carcinomatöses Geschwür die Eingangspforte 
der Infektionserreger abgegeben hat. Dagegen macht die 
Glaeser’sche Beobachtung von gleichzeitigem Bestellen von 
Magencarcinom und -flegmone ebenso wie der eine von mir 
veröffentliche Fall (I) eine wirklich einleuchtende Erklärung 
des Infektionsweges illusorisch, da hier wie dort die Schleim 
haut über dem Tumor intakt gefunden wurde. Die Ver 
anlassungsmomente sind in allen Fällen verschieden. Im 
Glaeser’schen Palle war also — um es kurz zusammen
	        
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