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rechnen. Es wäre allerdings voreilig, aus den bisher be
kannten Fällen definitive Schlüsse für die Bedeutung derselben
auf die konservative Operation zu ziehen. Ernstere Berück
sichtigung verlangen sie jedoch, und es scheint daher auch
Werth’s 17 ) Forderung genau befolgt zu werden. Sein Vor
schlag lautet:
„Eine volle Einsicht in den Umfang der Gefahr
späterer Ruptur, welcher wir die Frauen durch Ausführung
des konservativen Kaiserschnitts aussetzen, würde sich nur
auf dem Wege einer auf möglichst breiter Basis durch
geführten Sammelforschung über die späteren Schicksale der
in dieser Weise Operierten gewinnen lassen“.
Was die Therapie anbetrifft, wurde bei uns in beiden
Fällen die Porro-Operatibn gemacht. Der Uterus wurde hoch
oberhalb des inneren Muttermundes im Corpusgebiet ab
getragen. Da wir die Sterilisation der Frau für berechtigt
hielten, so hatten wir nur die Wahl, konservativ zu operieren
mit angeschlossener Excision der Tuben oder nach Werth
eine hohe Amputation mit Erhaltung der Eierstöcke zu
machen.
Die Befürchtung, daß in letzterem Falle die Men
struation nicht erhalten wird, scheint nicht ganz berechtigt
zu sein. Pietz er 80 ) berichtet schon über einen so operierten
Fall, wo nicht nur das Auftreten von Ausfallserscheinungen
gänzlich ausblieb, sondern auch eine schwache Menstruation
erhalten wurde. Auch in dem von Werth veröffentlichten
Falle konnte Dr. S chu 11 e - Reinfeld berichten, daß sogar
8 /4 Jahr nach der Operation die Patientin typische Menses
regelmäßig alle 4 Wochen hatte und keine Spur von Aus
fallserscheinungen wahrzunehmen waren.
Können wir jedoch durch weitere Erfahrungen uns
Gewißheit verschaffen, daß wir durch die hohe Amputation
mit Erhaltung der Eierstöcke die Frau nicht nur vor Aus
fallserscheinungen schützen können, sondern auch die Er
haltung der Menstruation ihr sichern, so erscheint es, daß
bei beabsichtigter Sterilisation die Uterus-Naht mit Excision
der Tuben in den Hintergrund treten muß, da wir den Ge
fahren der Nachblutung, Infektion und Adhäsionen keine