Full text: Zur Statistik der Sectio caesarea mit besonderer Berücksichtigung der Indicationen der conservativen Methode und der Porro-Operation

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Punkte gehen die Ansichten noch weitauseinander. Diejenigen, 
welche die Prognose als unbedingt günstig anerkennen wollen, 
stützen sich auf die günstigen Resultate der Sectio caesarea 
und wollen auf Grund dessen dem Arzt das Recht zur 
Sterilisierung ganz absprechen. 18 ) t 
Die ziemlich widerspruchlos übernommene Ansicht, 
daß die Sectio caesarea bei ihrer Wiederholung weniger 
gefährlich sei, steht mit Schauta’s Resultaten entschieden 
im Widerspruch. Von 18 Fällen seiner Klinik gingen 2 
zu gründe, eine Mortalitätsziffer von 11 %• Ohne auf die 
bekannten Komplikationen der konservativen Operation, die 
durch Adhäsionen, Nachblutung und sekundäre Infektion 
bedingt sein kann, einzugehen, möchte ich auf Grund der 
Eigenart zweier unserer Fälle das Verhalten der Kaiserschnitt 
narbe während einer folgenden Schwangerschaft berück 
sichtigen. Während früher die Ruptur der Uterusnarbe 
nach Kaiserschnitt als vereinzelte, wenn auch üble Folge 
der Operation besprochen wurde und beinahe als eine rara avis 
betrachtet war, so ist neuerdings die ernste Bedeutung der 
selben, als Komplikation jeder konservativen Operation betont 
worden. Die Bedeutung derselben für die Prognose hat 
schon Geh. Werth 17 ) vor kurzem betont in folgenden 
Worten : 
„Es handelt sich bei dieser Operation um einen Eingriff, 
dessen glückliches Übersteheu eine volle Sicherheit gegen 
spätere nachteilige Folgen nicht gewährt“. 
Diese, die Prognose störende Schlußfolgerung hat sich 
auch bereits anderen Operateuren aufgedrängt. So erklärt 
Essen-Mö 11 er 19 ), daß man die Uterus-Ruptur und Ver 
dünnung der Narbe als eine, wenn auch seltene Gefahr des 
konservativen Kaiserschnitts anerkennen muß. Routh s0 ) 
hält es für nötig, den Frauen die Gefahren des konservativen 
') „When we take into account the very low mortality attending a 
Caesarean Section at the present day when perfouned as an Operation 
of election, we do not think that any surgeon is justified in recommending 
a patient to he sterilized or in taking Steps to insure this result, exoept 
at the express desire of the patient or her husband and only theu if he 
has done bis best to dissuade them from such a decision“. Editorial.
	        
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