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Beckenraaße:
D. spina:
27,4
,, crista.;
27,7
conj. ext.:
17,5
„ diag:
9,4
1. Partus 1900, künstlich entbunden, Kind gleich nach
der Geburt gestorben.
2. Partus 1902, künstlich entbunden, Kind gleich nach
der Geburt gestorben. Platt verengtes Becken konstatiert.
Am 14. März morgens 9 30 Uhr Wehenbeginn.
Frucht in 1. Schädellage, Kopf über dem Becken
eingang beweglich.
Außere Untersuchung 4 Stunden später, — die Frau
in Rückenlage, — ergiebt, daß der Kopf noch über dem
Becken steht und das Tuber parietale sehr hervorspringt.
Der große Kopf hat einen auf 12,2 cm geschätzten frontoocci-
pitalen Durchmesser. Cervixkanal wenig erweitert, Mutter
mund ungefähr Zweimarkstück groß. Untersuchung un
gefähr 2 Stunden später ergiebt, daß die Wehen allmählich
kräftiger werden. Auch ist die Ausbildung eines Contractions-
ringes von links oben nach rechts unten wahrnehmbar.
Der Kopf ist etwas nach links abgewichen. Der große
Kopf des Kindes, das enge Becken der Mutter, wie auch
die oben erwähnte Veränderung am Uterus bieten absolut
ungünstige Chancen für die Geburt eines lebenden Kindes
durch den Geburtskaual. Da die Mutter ein lebendes Kind
haben will, wird der Kaiserschnitt mit Naht des Uterus ge
macht. Patientin bekam eine subcutane Einspritzung von
1 ccm Ergotin vor der Operation. Vor der Öffnung des
Uterus fällt die starke Verdünnung der Wand über dem
Kopf auf.
Uterus^per Längsschnitt geöffnet, der Schnitt trifft die
Placenta. Extraction des Kopfes wegen der Contraction
des unteren Segments erschwert. Daher wird zuerst ein
Arm herausgeholt, dann der Steiß und zuletzt der Kopf
entwickelt; Fruchtwasser mit Meconium gemischt. Kind
asphyktisch geboren, wird nach wenigen Minuten wieder
belebt und schreit kräftig.