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XII. Fall.
II. para, Alter 24 Jahre. Aufnahme am 22. Febr. 190(5.
Letzte Menstruation Juni 1905.
Vorige Geburt; 12. April 1904. Prophylaktische Wendung
von 2 Ärzten außerhalb der Klinik gemacht, der nachfolgende
Kopf zertrümmert, Kind tot geboren.
Beckenmaße:
D. spina: 27,3
„ crista: 28,3
conj. ext. 17,7
„ diag. 8,9
vera : 6 (Bylicki Faust).
Promontorium ragt ins Becken vor, liegt ziemlich tief.
Da die Mutter ein lebendes Kind haben möchte, wird der
Kaiserschnitt in Aussicht gestellt.
Am 8. April schwache Wehen.
Am 10. April die konservative Sectio caesarea ausgeführt.
Lebendes, voll entwickeltes Kind ohne Schwierigkeit extrahiert.
Kind schreit sofort.
Übliche Uterus-Naht in mehreren Etagen, Bauchdecken
naht in fünf Etagen. Mit Ausnahme von einer linksseitigen
Mastitis, welche eine 2 tägige Temperatursteigerung auf
39° bedingte (21. und 22. April), war Heilungsverlauf ungestört,
Patientin als vollkommen geheilt entlassen am 5. Mai
1906, ungefähr 6 Wochen nach der Operation.
XIII. Fall.
Dieser Fall erscheint zuerst als No. XVIII der Tabelle,
wo der konservative Kaiserschnitt gemacht wurde. In seinem
klinischen Verlauf ist er ziemlich analog dem Falle, den
Geh.-Rat Werth schon veröffentlicht hat. Im Folgenden
seien nur die klinischen Einzelheiten erwähnt, da eine ge
nauere, ausführliche Besprechung desselben von der noch
nicht vollendeten mikroskopischen Untersuchung abhängig
ist.
Die Patientin wurde zum erstenmal aufgenomraen am
5. März 1904.
III. para, Alter 25 Jahre, letzte Menstruation 12. Juni
1903, Ende der Schwangerschaft.
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