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Ungestörter Heilungsverlauf, keine Temperatursteigerung über
38,2; Patientin als geheilt entlassen am 18. Dez., 3 Wochen
nach der Operation. Nachfrage vom Juni 1906 ergiebt
folgendes:
Keine Menstruation,
Körpergewicht unverändert.
Die Frau besorgt den Haushalt und hilft bei den land
wirtschaftlichen Arbeiten mit.
Gewisses Unbehagen zur Zeit, wo die Periode sich
früher zeigte, Urin dann dunkel rötlich gefärbt. Dieses hat
sie zum erstenmal zwei Jahre nach der Operation bemerkt,
nachdem sie das Kind entwöhnt hatte;
keine aufsteigende Hitze,
keine Schwindelanfälle,
keine Nachtschweiße,
kein Adipositas.
V. Fall.
II. para, Alter 27 Jahre, Aufnahme am 2. März 1904.
Letzte Menstruation 21. Mai 1903, letzte Geburt Sept. 1902,
damals wegen platten Beckens prophylaktische Wendung
mit Extraktion, mäßig großes lebendes Kind.
Becken maße:
D. spina 28,5
„ crista 29,5
Conj. ext. 18,8
„ Diag. 9,2
Exostose an der hinteren Fläche der Symphyse; Kreuz
bein flach, im unteren Teil sogar etwas vorgewölbt.
Am 7. März 4 Uhr nachm. Wehenbeginn; Frucht in erster
dorso-anteriorer Querlage. Da die ßeckenmaße für die
Geburt eines lebenden Kindes sehr ungünstige Verhältnisse
zeigen, da das Kind voll entwickelt und groß zu sein scheint
und die Mutter ein lebendes Kind wünscht, was.ohne Kaiser
schnitt kaum zu erzielen wäre, wird die konservative Sectio
caesarea gemacht. Uterus mittelst Längsschnitt geöffnet,
das extrahierte Kind schreit sofort, Uterus-Naht in 4 Etagen.
Ungestörter Heilungsverlauf, höchste Temperatursteigerung