Full text: Die Präventivbehandlung der Syphilis

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Umfang, die Wunde wird mit Karbolgaze verbunden. 
Einige Tage später vollständige Vernarbung und voll 
ständiges Fehlen einer Reinduration im Gebiete der Wunde, 
keine Drüsenschwellung. Untersuchung des Ausgeschnittenen 
ergab: epitheliale Erosionen bis zu den mittleren Lagen 
des strat. spin. Die oberflächlichen Lagen des strat. spin. 
zeigen einen ziemlich fortgeschrittenen Grad von Degeneration 
der Kernhöhle, Infiltration der Cutis durch eine große 
Menge von Rundzellen, welche stellenweise die Binde 
gewebsfasern auseinanderdrängen. Einige Arteriolen und 
kleine Venen zeigen leichte Verdickung ihrer Wandungen, 
Anschwellung und Hypertrophie einer ziemlich großen 
Anzahl von feinen Bindegewebszellen. In einigen Gefäßen 
findet sich ein leichtes fibrinöses Gerinnsel, welches mit 
abgestoßenen Endothelzellen und Lymphzellen zusammen 
das Gefäßlumen zum Teil verlegen. Untersuchung auf 
Syphilisbazillen nach Lustgarten und Doutrelepont ist 
nicht ausgeführt worden. Der junge Mann wurde bis zum 
25. März 1885 beobachtet, es fanden jede Woche zweimalige 
Untersuchungen vom Kopf bis zu den Füßen statt, doch 
wurde nichts Verdächtiges weder von seiten der Haut 
noch Schleimhaut, noch sonst wo gefunden. Leloir hat 
Patienten mehrere Male in den Jahren 1885, 1886, 1887, 1888 
wiedergesehen, ohne auch nur das geringste Zeichen von 
Syphilis zu entdecken. 
4. Lenzer aus Lüttich teilte Leloir mit, daß 
er im November 1884 mit dem Thermokauter einen 
harten Schanker an dem Präputium eines jungen Mannes 
entfernt habe. Das konfrontierte Mädchen zeigte einen 
Monat später ausgebildete sekundäre Symptome. Er hat 
den jungen Mann mehrmals wieder gesehen und niemals 
weder auf Schleimhäuten noch auf Haut noch anderswo 
Verdächtiges gefunden. Der excidierte Schanker hatte 
alle Charaktere des harten Schankers, er war ungefähr 
2 Monate alt.
	        
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