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starke Druckempfindlichkeit, die Patientin zwar nur in ge
ringem Grade zugiebt, deren Heftigkeit aber aus dem Minen
spiel ersehen werden kann.
Dämpfung ist nicht vorhanden. Die Kranke sieht
sehr bleich aus, hat einen starken Durst, Auf Befragen,
ob sie wieder etwas Besonderes getrunken, erzählt sie, sie
habe am 6. September drei chirurgische und eine andere
Nadel verschluckt, erstere habe sie gelegentlich einer Pa
tientin, bei der eine Rippenresektion gemacht worden war,
weggenommen. Schüttelfröste wurden nicht beobachtet
Kein Erbrechen, kein Aufstoßen. Puls 116 pro Minute,
klein, weich.
Ferner haben sich, ausgehend von der oben erwähnten
Selbstverletzung, in der Gegend der linken Arteria radialis
am linken Arme rote Streifen gebildet, die bis zur Mitte
des Oberarmes hinziehen, eine Schwellung der Cubital- und
Axillardrüsen ist aber nicht nachweisbar.
Herz und Lungen sind ohne Besonderheiten.
Bei einer nachmittags in der hiesigen chirurgischen
Klinik vorgenommenen Röntgen-Untersuchung zeigt sich im
rechten Hypogastrium deutlich eine leicht gebogene Nadel.
Abends erfolgte in der Nervenklinik starkes Aufstoßen und
mehrfaches Erbrechen einer mehr wässerigen Flüssigkeit.
13. IX. Heute Morgen ziemlich reichliches Entleeren
eines normalen Stuhles. Patientin sagt auf Befragen, es
gehe ihr schon viel besser, dissimuliert augenscheinlich sehr
stark, will kaum Leibschmerzen haben. Bei Palpation des
Abdomens, besonders der Iliocoecalgegend und der Magen
gegend, verzieht sie schmerzhaft das Gesicht, aber auch
andere Stellen des Abdomens scheinen auf Druck sehr
empfindlich zu sein.
Hat heute Morgen noch einmal erbrochen. Kein Auf
stoßen mehr. Das Abdomen ist heute etwas stärker auf
getrieben wie gestern; es findet sich eine deutliche Dämpfung
in der Iliocoecalgegend und in den abhängigen Partieen
des Abdomens, bis circa 1—l'/s cm oberhalb des Becken
randes. Die Dämpfung ist nicht verschieblich. Die Lym-
phangitis am linken Arme geht zurück. Im Laufe des