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wird die Gestalt unregelmäßig und buchtig. Die Ränder
des Geschwüres sind glatt, nicht gewulstet, und zeigen über
haupt wenig Veränderungen. Ein zweites Charakteristikum
des Ulcus duodeni ist seine Trichterform. Der Defekt ist
in der Submucosa merklich kleiner als in der Schleimhaut,
in der Muscularis wieder kleiner als in der Submucosa,
setzt also bei jeder Schicht der Darmwand, welche von ihm
durchdrungen wird, etwas ab, so daß er, von innen nach
außen gerechnet, stufenartig nach Form einer Terrasse ab
nimmt. Die Ränder der einzelnen Schichten bilden dem
zufolge ineinander gelegene Kreise; der ganze Trichter ist
in der Regel rein und frei von Auflagerungen und die
einzelnen Terrassen sehen wie präpariert aus.
Aus der Tiefe, bis zu welcher ein Geschwür vorge
drungen ist, darf man nicht auf das Alter desselben schließen
wollen. Denn es giebt Geschwüre, welche niemals auch
bei langem Bestehen bis zur Serosa Vordringen, und anderer
seits solche, die in kürzester Zeit sämtliche Schichten durch
bohren (Krauss). Zur vollständigen Vernarbung gelangte
Duodenalgeschwüre sind nach Krauss nur selten beobachtet
worden, insbesondere äußerst wenige Fälle von Narben, die
nicht von wichtigen anatomischen Störungen begleitet waren.
Nach C h v o s t e k ist die Narbe nur nach seichten und
kleinen Geschwüren glatt, sonst wird sie desto strahliger,
je tiefer und größer das Geschwür war. In der Regel
entsteht durch die Vernarbung des Geschwüres Stenose des
Darmes und, wenn sie am Diverticulum Vateri sitzen, Ver
schluß der Gallen- und Pankreasgänge.
Was die Pathogenese des Duodenalgeschwürs anbetrifft,
so nimmt Virchow an, daß es in derselben Weise und auf
derselben Grundlage entstehe, w r ie das Ulcus rotundum ven-
triculi, nämlich durch Einwirkung des Magensaftes auf eine
circumscripte Stelle, in welcher die normale Cirkulation ge
stört oder aufgehoben sei. Es hat diese Erklärnng der
Entstehung eines Ulcus rotundum um so mehr Berechtigung,
als man experimentell durch Störung der Cirkulation runde
Geschwüre erzeugt hat. Auch ist nachgewiesen, daß das