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nicht mehr auf intrauterine Bildung, sondern auf Throm
bose der Vena umbilicalis und Embolie der Dünndarm
gefäße mit nachfolgender Nekrose zurückgeführt (Laspeyres).
Abgesehen von der hohen Beteiligung des ersten De
zenniums fällt die Mehrzahl der Erkrankungen in die Alters
stufen 21—60 und unter diesen ist das 4. Dezennium
wieder am meisten begünstigt. Schon Krauss stellt diese
Thatsache fest und betont, daß in dieser Beziehung kein
wesentlicher Unterschied zwischen perforierendem Magen-
und Duodenalgeschwür besteht.
Anders verhält sich die Sache, wenn wir die Be
teiligung beider Geschlechter ins Auge fassen. Während
wir wissen, daß das Magengeschwür in der überwiegenden
Zahl der Fälle das weibliche Geschlecht betrifft, ergiebt
die Zusammenstellung der Mehrzahl der Autoren das um
gekehrte Verhältnis für das Duodenalgeschwür.
Nach Krauss ist der Sitz des Geschwüres im Duo
denum vorwiegend an der rechten Wand des oberen Quer
stückes, selten in der Pars descendens und dann entweder
nahe der Ausmündung des Ductus choledochus und pan
creaticus oder an der konvexen gegenüberliegenden Seite.
In der Pars horizontalis inf. wurde es nur in 2 von den
von Krauss aufgestellten 47 Fällen gefunden. Die Zahl
der Geschwüre ist bald ein-, bald mehrfach; in letzterem
Falle bestehen oft verschiedene Entwicklungsstadien. Nach
Colli n war in 233 Fällen das Geschwür 195 mal solitär,
also in 85,6 Prozent der Fälle; 26 mal waren 2, dreimal
3, viermal 5 Geschwüre angegeben.
Die Größe des Duodenalgeschwürs ist sehr wechselnd;
meist beträgt sie 1—3,5 cm im Durchmesser, doch findet
man auch solche von Linsen- bis Thalergröße.
Die Gestalt des Duodenalgeschwürs entspricht der des
Magengeschwürs und weist wie dieses in den meisten Fällen
eine typische Beschaffneheit auf. Es ist kreisrund oder
länglich und von der Umgebung so scharf abgesetzt, daß
es wie mit einem Locheisen aus der Darmwand heraus
geschnitten erscheint. Bei umfangreichen Substanzverlusten
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