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es sieh um eine Perforationsperitonitis handle. Die Ursache
derselben dagegen und der Sitz der Perforationsstelle war
mit Bestimmtheit vor dem chirurgischen Eingriff nicht zu
eruieren. Es konnten differenzialdiagnostisch in Betracht
kommen : Ein Ulcus duodeni, eine perforative Appendicitis
und ein Ulcus ventriculi. Letzteres war für diesen Fall
wohl auszuschließen, da in der Anamnese angegeben war,
daß die Schmerzen besonders in der rechten Bauchseite
sich fühlbar machten. Außerdem wies der bestehende Meteo
rismus auf den Darm hin. Es blieb also noch übrig, eine
perforative Appendicitis und ein Ulcus duodeni perforatum
differenzialdiagnostischzu unterscheiden. Diese Unterscheidung
ist, wie eine Reihe von Fällen von Ulcus duodeni perforatum,
die von Sheild, Sockwood, Biggs, Mühsam und
anderen Autoren beschrieben werden, zeigen, häufig sehr
schwierig und zwar deshalb, weil die Kranken angeben, daß die
Schmerzen in der rechten unteren Bauchseite lokalisiert
seien und weil in der That bei der Untersuchung diese
Stelle am stärksten affiziert erschien. So wurde denn die
Diagnose auf perforative Appendicitis gestellt, zumal diese
dem Ulcus duodeni perforatum gegenüber an Häufigkeit
bedeutend überwiegt. Auch in dem vorliegenden Falle
dachte man zunächst an perforative Appendicitis, bis die
Operation die richtige Diagnose auf perforiertes Ulcus duodeni,
sicher stellte.
Die Prognose konnte zunächst nur als zweifelhaft be
zeichnet werden, da nach den bisher veröffentlichten Sta
tistiken nur Vi bis V» aller Fälle gerettet wurden. Da jedoch
hier alle für die Heilung günstigen Bedingungen eintrafen,
d. h. also die Temperatur normal blieb, die Wunde gut
heilte, so war der Verlauf der Krankeit hier ein durchaus
guter und Patient konnte nach seiner Heimat entlassen
werden.