Full text: Operation und Heilung eines Falles von Ulcus duodeni perforatum

18 
es sieh um eine Perforationsperitonitis handle. Die Ursache 
derselben dagegen und der Sitz der Perforationsstelle war 
mit Bestimmtheit vor dem chirurgischen Eingriff nicht zu 
eruieren. Es konnten differenzialdiagnostisch in Betracht 
kommen : Ein Ulcus duodeni, eine perforative Appendicitis 
und ein Ulcus ventriculi. Letzteres war für diesen Fall 
wohl auszuschließen, da in der Anamnese angegeben war, 
daß die Schmerzen besonders in der rechten Bauchseite 
sich fühlbar machten. Außerdem wies der bestehende Meteo 
rismus auf den Darm hin. Es blieb also noch übrig, eine 
perforative Appendicitis und ein Ulcus duodeni perforatum 
differenzialdiagnostischzu unterscheiden. Diese Unterscheidung 
ist, wie eine Reihe von Fällen von Ulcus duodeni perforatum, 
die von Sheild, Sockwood, Biggs, Mühsam und 
anderen Autoren beschrieben werden, zeigen, häufig sehr 
schwierig und zwar deshalb, weil die Kranken angeben, daß die 
Schmerzen in der rechten unteren Bauchseite lokalisiert 
seien und weil in der That bei der Untersuchung diese 
Stelle am stärksten affiziert erschien. So wurde denn die 
Diagnose auf perforative Appendicitis gestellt, zumal diese 
dem Ulcus duodeni perforatum gegenüber an Häufigkeit 
bedeutend überwiegt. Auch in dem vorliegenden Falle 
dachte man zunächst an perforative Appendicitis, bis die 
Operation die richtige Diagnose auf perforiertes Ulcus duodeni, 
sicher stellte. 
Die Prognose konnte zunächst nur als zweifelhaft be 
zeichnet werden, da nach den bisher veröffentlichten Sta 
tistiken nur Vi bis V» aller Fälle gerettet wurden. Da jedoch 
hier alle für die Heilung günstigen Bedingungen eintrafen, 
d. h. also die Temperatur normal blieb, die Wunde gut 
heilte, so war der Verlauf der Krankeit hier ein durchaus 
guter und Patient konnte nach seiner Heimat entlassen 
werden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.