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höhle oder durch eine schwere Blutung infolge Arrosion
eines lebenswichtigen Gefäßes dem Leben ein Ende setzt.
Unter ü p p e nhei m e r’s oben erwähnten 79 Fällen
war dies 24 mal der Fall. Perry und Show fanden
unter 151 Fällen 91, in denen Syptome bis zum Eintritt
der Blutung oder Perforation gänzlich fehlten.
Schmerzen fehlen häufig ganz oder sind unbedeutend.
Es erklärt sich das vielleicht dadurch, daß das Duodenum
weniger beweglich als der Magen und das Geschwür deshalb
weniger starken Zerrungen ausgesetzt ist, und weil der mehr
oder weniger veränderte Speisebrei nicht mehr so irrtiert
(Nothnagel). Sonst hat der Schmerz große Ähnlichkeit
mit dem bei Ulcus ventriculi. Er ist brennend, bohrend,
strahlt nach unten oder in die Seiten hin aus. Nach
Boas ist charakteristisch, wenn gut ausgeprägt, daß der
Schmerz erst mehrere Stunden nach dem Essen auftritt und
im rechten Hypochondrium etwa in der verlängerten Pa
rasternallinie, etwa 2 cm unterhalb der Gallenblase lokalisiert
ist. Leider trifft dies sehr hänfig nicht zu. Meistens treten
die Schmerzen 4 oder 6 Stunden, oft aber schon 2 bis 3
Stunden nach der Mahlzeit auf. In Oppenheimers
Fällen hatte das Geschwür 31 mal Schmerzen im rechten
Hypochondrium hervorgerufen. Nach Oppenheimer
soll sich der Schmerz hei rechter Seitenlage steigern, beim
Brechen im Gegensatz zum Ulcus ventriculi nicht gemildert
werden. Die Schmerzen sind unregelmäßig, eventuell kolik
artig und plötzlich.
Boas hebt ganz besonders hervor, daß kein Parallelismus
zwischen der Qualität der Nahrung und dem Eintritt von
Schmerzen zu beobachten ist, da auch bei leerem Magen
z B. nachts die Schmerzen häufig andauern oder sich erst
entwickeln.
Die von Chvostek gemachte Beobachtung, daß in
einem intra vitam diagnostizierten Fall von Duodenalgeschwür
die 2 1 /a Stunden nach dem Frühstück aufgetretenen Magen
schmerzen nach dem Genüsse von etwas Wein ganz und
ebenso die 3 Stunden nach dem Mittagessen auftretenden
Schmerzen wenigstens vorübergehend verschwanden, ist für eine