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Diese Lösung, die in verschlossenen Flaschen aufbewahrt
sich lange hält, wird mittelst eines Zerstäubers auf die be
treffende Stelle der Haut geblasen, aber nur dünn, um ein
eventl. Eczem zu verhüten. Hierüber werden die Filzstreifen
gelegt, die an ihrer Außenseite möglichst noch mit einem
Leinwandstreifen überzogen sind. Diese Filzstreifen werden
dann mittelst einer Mullbinde festgewickelt und über diese
noch eine Gazebinde gelegt. Handelt es sich um eine Fraktur
am Bein, so wird dies in eine gut gepolsterte Yolkmann’sche
Schiene gelegt, die auf einem Schleifbrett ruht. Das An
bringen der Gewichte geschieht in der üblichen Weise; die
Größe des Gewichts schwankt zwischen 4 bis 40 Pfund je
nach Alter des Patienten. Welchen Wert Helfer ich gerade
auf die Extension legt, geht aus seiner Behauptung hervor:
„Es gibt kein Stadium, in welchem eine deform lagernde
Fraktur der Extremitäten, wenn nötig nach Vornahme eines
operativen Eingriffs, durch entsprechende Gewichtsextension
nicht wesentlich gebessert werden könnte“. Und daß seine
Methode nicht nur für die Klinik sondern auch für die
Privatpraxis bestimmt ist, erhellt aus folgenden Worten:
„Man denke nicht, daß dies nur mit den Hilfsmitteln einer
Klinik durchführbar sei. Ich habe diese Art der Extension
in der Distriktspraxis meiner Münchener Chirurg. Poliklinik
in sehr vielen Fällen durchgeführt. Drei Betterstücke eventl.
an die Bettlade angenagelt, genügen, um den Galgen zu
bilden, das übrige ergibt sich von selbst.“
Am einfachsten ist die Behandlung der deform fixierten
Diaphysenbrüche des Unterschenkels, während die deform
fixierten Frakturen des Oberschenkels größere Anforderungen
an die Geschicklichkeit und die chirurgische Erfahrung des
Arztes stellen. Helferich führt mehrere einschlägige Fälle
an, darunter sogar einige ausführlich, und bei allen ist sein
Verfahren von bestem Erfolge gekrönt gewesen. Was soll
nun die Extension bewirken? — Bisher scheute man sich
anzunehmen bei Behandlung deformer Frakturen mittelst