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Das Abdomen ist weich, der Klopfschall überall tympanitisch.
Der untere Leberrand überragt den Rippenbogen um 2 Querfingerbreite.
Milzdämpfung anscheinend nicht vergrößert.
Die linke Niere ist beim Palpieren nicht druckempfindlich, dagegen ruft
Druck vom Abdomen gegen die linke Zwerchfellkuppe hin Schmerz hervor.
20. Y. Operation in Chloroformnarkose.
Punktion im IX. Intercostalraum fördert aus 5 cm Tiefe seröse
Flüssigkeit zu Tage. Schnitt am unteren Rand der XII. Rippe durch
stark infiltriertes Gewebe und ödematöse Muskulatur bis auf das starr
ödematöse Lumbalfett. Die Niere wird aus der stark entzündlich ver
änderten Fettkapsel ausgelöst, doch findet sich nirgends Eiter. Deshalb
Resection der IX. Rippe in der Axillarlinie: Punktion ohne Erfolg. Eröffnung
des subphrenischen Raumes: Milz und Peritoneum intact. Drainage und Tam
ponade dieser Wunde. Bei Ablösung der Fettkapsel vom Quadratus lumborum
gelingt es, aus einer zwischen Fettkapsel, dem oben genannten Muskel und
Zwerchfellansatz gelegenen Höhle ca. 20 cm bräunlichen Eiter zu entleeren.
Im Eiter Staphylococcen. Verband.
27. V. Verlauf günstig. Temperatur nicht erhöht, mäßige Puls
beschleunigung. Doch besteht Kurzatmigkeit.
29. V. Bildung einer Urinfistel. Verband mit Urin durchtränkt.
Menge des Blasenurines 425 ccm. Temperatur steigt auf 40,1°.
30. V. Einführung eines Drain in das Nierenbecken, worauf Temperatur
etwas fällt.
2. VI. Temperatur 39,2°. Am Thorax links hinten unten Dämpfung,
Bronchialatmen, deutlicher Stimmfremitus, links vorn unten Dämpfung,
leises Broehialatmen, kein Stimmfremitus. Daher Punktion von der
Rippenresectionswunde aus, bei der sich reichlich seröseitrige, Staphylo
coccen enthaltende Flüssigkeit findet. Die Punktionsöffnung wird stumpf
erweitert, worauf sich mehr als ein Liter Pleuraexsudat entleert.
Drainage der Pleurahöhle.
6. VI. Pat. fieberfrei. Verband noch urinös. Doch steigt die
Menge des Blasenurins.
14. VI. Nierenfistel geschlossen. Urinmenge normal. Geringe Se-
cretion aus der Thoraxwunde.
20. VI. Aus der Nierenwunde, die stark granuliert, sind die Drains
entfernt. Pat. steht auf, macht Atemübungen.
10. VII. Allgemeinbefinden gut. Die Nierenwunde ist größtenteils
vernarbt, während die Thoraxwunde noch ein wenig absondert.
Pat. wird in ambulante Behandlung entlassen.
V.
Fritz W., Schiffszimmermann, 54 Jahre alt.
Aufgenommen am 4. VII. 03.
Anamnese:
Pat. will früher stets gesund gewesen sein. Vor 2 Jahren fiel er
auf die rechte Seite und zog sich eine Quetschung zu. Er hatte längere