Full text: Ein Beitrag zur Kasuistik der paranephritischen Abscesse

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Die sekundären Paranephritiden, die durch Fortleitung 
von Entzündungen benachbarter Organe auf die Fettkapsel 
entstehen, sind in der Mehrzahl der Fälle renalen Ursprungs. 
In Küsters Statistik sind unter 100 Fällen 01 mal. bei Maaß 
unter 22 12mal, bei uns unter 6 Fällen 4mal die Nieren 
der Ausgangspunkt für die pararenale Entzündung. Diese 
Häufigkeit der Ansteckung ist leicht erklärlich. Schon die 
unmittelbare Nachbarschaft der in Betracht kommenden 
Organe ermöglicht es, daß eitrige Herde in der Niere nach 
Sprengung der Faserkapsel direkt in die Fettkapsel sicli 
entleeren, wie es von Maaß und Israel zuweilen beobachtet 
wurde; in der Mehrzahl der Fälle aber vermitteln wohl die 
Lymphgefäße die Übertragung. Die Niere besitzt nämlich, 
wie Hermann Stahr durch besondere Injektionsmethoden Hat 
nachweisen können, ein dichtes Maschenwerk von Lymph- 
kapillaren, das mit den Lymphgefäßbezirken der Faser 
und Fettkapsel durch zahlreiche Verbindungen kommuniciert. 
Unter den Nierenkrankheiten pflanzen sich am häufigsten 
die durch Steine hervorgerufenen Eiterungen auf die Umgebung 
fort. (X.) Küster zählt unter seinen 61 Fällen renalen 
Urprungs nicht weniger als 31 Steinnieren als primäre Ursache 
auf. Aber auch jede andere entzündliche Alteration des Nieren 
gewebes ist imstande, Paranephritis hervorzurufen; Nieren 
tuberkulose (XI), Nephritis (IX), gonorrhoische (VIII) oder 
andersartige Nierenabscesse. (Israel, Simon, Maaß.) Seltener 
sind vereiternde Nierentumoren, Echinococcen oder andere 
Parasiten als Entstehungsursache beobachtet worden. (Nieden, 
Rayer.) 
Nächst den Nierenerkrankungen sind es Entzündungen 
des Beckenbindegewebes, die durch Fortkriechen der Eiterung 
die Fettkapsel am häufigsten in Mitleidenschaft ziehen. Hier 
überwiegen bei Männern die Infektionen von Harnröhre und 
Blase her (VII), bei Weibern die entzündlichen Erkrankungen 
der Parametrien (VI). Zu dieser Gruppe gehöx-en auch die 
paranephritischen Abscesse, die man nach Operationen an
	        
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