lu der Reihe der pathologischen Veränderungen im
menschlichen Darmtraktus nehmen die Passagestörungen bei
Invagination eine nicht untergeordnete Stelle ein, einerseits
weil sie für gewöhnlich als ein acut einsetzender und stürmisch
verlaufender Prozeß den normalen Ablauf der Lebensfunktionen
stören oder gar vollständig aufheben, anderseits weil sie das
chirurgische Interesse in hohem Maße in Anspruch nehmen.
Nach Smith kommt die Invagination oder Intussus-
ception am häufigsten in der Zeit vom 1—4. Lebensjahre
vor und es soll die größte Frequenz in das Alter von 3—4
Monaten fallen. Jedoch wird sie auch nicht selten im späteren
Lebensalter, häufiger bei Männern als bei Frauen beobachtet.
In der Arbeit von Treves 1 ) — dieses ist nur in Bezug
auf England gesagt — finden wir einige für die Beurteilung
dieser Form von Darmerkrankungeu sehr wichtige Bemer
kungen : „Die Invagination ist eine verhältnismäßig sehr oft
auftretende Störung der Darmcirculation. Sieht man von
den congenitalen Formen und den Hernien ah, so sind unter
den als „Ileus“ bekannten Darmcirculationsstörungen etwa
30% durch Invagination verursacht und es soll auch nach
der Meinung des letzteren diese Störung am häufigsten im
1. Lebensjahre, dann am meisten im Alter von 30—40 Jahren
auftreten.“ Die Invagination betrifft bald Gesunde, bald
gehen dem Zufall länger dauernde Durchfälle, Koliken etc.
voraus. Zuweilen entsteht dieselbe nach Kontusionen, nach
') Intestinal obstmction Lond. 1884.
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