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der Massage außerdem zuweilen eine kleine Geschwulst fühl
bar wurde, ist er in die hiesige Klinik nochmals aufgenomraeu.
Status: Patient ist im besten Allgemeinbefinden.
Der Leib ist weich und läßt sich vorzüglich nach allen
Richtungen hin abtasteu. Man fühlt deutlich die verdickte
und etwas empfindliche Flexur. An ihrem oberen Ende
wird gelegentlich eine pfiauraengroße, glattwandige, durch
aus umschriebene Geschwulst bemerkt. Stuhlgang regelrecht.
Kein Blutabgang.
Operation (Geheimrat H e 1 f e r i c h). In Chloroform-
Narcose Schnitt in der linken Unterbauchgegend am äußereren
Rectusrande. Bei Eröffnung der Bauchhöhle werden Dünn
darmschlingen sichtbar, die zurückgehalten werden. Her-
ausholeu der Flexur. Mesoflexur narbig verändert. An
einer Stelle der Flexur fühlt man eine vom Dann ein
geschlossene, pflaumengroße, derbe Geschwulst. Lagern der
betreffenden Schlingen. Abstopfen der Bauchhöhle. Resection
der ca. 15 cm langen Schlinge, die in der Mitte die Ge
schwulst enthält. Doppelte ümnähung der ligierten Stümpfe
mit Tabaksbeutelnaht. Auastomose side-to-side der pa
rallel liegenden Enden mit dreifacher Naht. Zurücklagern
der Anastomose. Etagennaht der Wunde bis auf ein mitt
leres Drain, das in die Nähe der Anastomose gelegt wird
und bis auf ein dünneres Drain, das unter die Aponeurose
kommt.
Steriler Verband. Nichts per os. Infusionen, 3 X tgl.
Kampher, Opiumzäpfchen, Morphium nach Bedarf.
2. XI. Abends 39,4. Puls 88 voll, regelmäßig, Winde
noch nicht abgegangen. Behandlung fortgesetzt.
4. XI. Temperaturabfall 37. Puls 84, voll. Nach einem
Kamilleneinlauf flatus abgegangen. Mit flüssiger Ernährung
vorsichtig begonnen.
7. XL Allgemeinbefinden sehr gut. Ernährung gut
vertragen. Heute reichlicher breiiger Stuhl.
9. XI. Wunde geheilt. Nähte und Drains entfernt.
15. XL Genesung ohue jede Störung. Patient darf
mit Leibbiude aufsteheu.