Full text: Die instrumentelle Beckenmessung seit dem Jahre 1886 und eine Vereinfachung der v. Bylicki'schen Beckenmeßmethode

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Knopf bei C mit seiner kurzen Rille leicht über den vorspringend 
sten Punkt hinweg und wird, da der Hals nicht darauf eingerichtet 
ist, auch neben den Symphysenknorpel gleiten. Dieser würde dann 
nicht mit gemessen werden. Zugleich würde man (s. Fig. 5) anstatt 
der Linie AK, welche gleich A C sein soll, etwa eine Linie AL zu 
messen bekommen. Die Bylicki’sche Fehlerquelle wäre dann ersetzt 
durch eine andere, welche nach genauer Messung an dem mir vorlie 
genden Modell von Gl aus s im Maximum 3—4 mm im ungünstigsten 
Falle betragen kann. 
Fig. 6. 
'c 
Wenn es bei einiger Sorgfalt auch unschwer gelingen dürfte, mit 
dem Gauss’schen Modell jenen Fehler zu vermeiden, so möchte ich 
doch eine kleine Modifikation vorschlagen, bei der die besprochene 
Fehlerquelle gänzlich ausgeschlossen erscheint. 
Ich lasse (s. Fig. 6) die Strecke von G bis K in einem Kreisbogen 
anfertigen, dessen Radius 9 3 / 4 cm beträgt. 9 :i / 4 cm ist das Mittel zwischen 
6V2 und IP/4 cm, den beiden Grenzwerten. Da aber der 
Kreisbogen nicht ganz genau zu den anderen Meßlängen des Fig. 7. 
Instrumentes paßt, so würde anscheinend eine neue Fehler 
quelle entstehen. Es ist jedoch durch exakte mathematische 
Berechnung festgestellt, daß das Meßende bei C um 2,3 cm 
über den vorspringendsten Punkt hinaufgeglitten sein müßte, 
um im Maximum eine Fehlerquelle von 1 mm zu ergeben. 
Daß aber das Instrument so weit hinaufgleitet, ist unmög 
lich, da der Griff bei D sich vorher am unteren Rande der 
Symphyse anstemmen müßte. Durch die Anwendung des 
Kreisbogens ist es dann auch ermöglicht, die zum Fassen 
des Symphysenknorpels bestimmte Rille zu verlängern, so daß sie also 
nie zu hoch stehen kann (s. Fig. 7). 
Hinsichtlich dieses Punktes hat mir Herr Geh.-Rat Werth in 
liebenswürdiger Weise gestattet, mitzuteilen, daß auch er diese Ände 
rung auf Grund mehrerer Untersuchungen für eine Verbesserung hält. 
Die Anwendung des Instrumentes ist genau die gleiche wie bei 
dem Modell von Gauss, so daß ich auf die von jenem angegebene 
Technik hinweisen kann. 
Fig. 5.
	        
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