Full text: Fortgesetzte Beobachtungen des Blutdrucks bei Herzkranken

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Meine sphygmomanometrischen Beobachtungen liabe ich 
mit dem Taschenmanometer nach Professor Dr. Sahli in Ver 
bindung mit dem Sphygmomanometer nach Riva-Rocci vor 
genommen. Die Manschette ist 6,5 cm breit, sie wurde in 
üblicher Weise an den Oberarm angelegt und zwar, wo nicht 
besonders erwähnt, immer an den rechten. Der Arm des zu 
Belt liegenden Patienten befindet sich in leichter Beugestellung, 
um die Muskulatur zu entspannen, die Palpationsstellen der 
Radialis in Herzhöhe. Während meine rechte Hand den 
Radialpuls palpierte, regulierte ich mit der linken den Druck. 
Durch ziemlich schnelle Kompression stellte ich zunächst einen 
Überdruck her, der den Puls zum Verschwinden brachte. 
Darauf Hess ich das Manometer langsam fallen und las in 
dem Augenblick, wo ich den ersten schwachen Pulsschlag 
fühlte, den Manometerstand ab. Durch weiteres Sinkenlassen 
suchte ich den Druck zu finden, der der Höhe des diastolischen 
Druckes in den Arterien entspricht, d. h. bei dem die Pulswelle 
wieder in normaler Stärke nach der Peripherie geht. Dies 
ist bei schwachem Pulse äusserst schwierig, und die Resultate 
sind individuell verschieden. Um einen annähernd genauen 
Werl zu bekommen, Hess ich mehrmals das Manometer steigen 
und fallen und notierte die Höhe, bei der der Puls eben 
kleiner wurde. Darauf kontrollierte ich die gefundenen Werte 
durch eine nochmalige Messung. 
In der Litteratur ist zwar schon eine grosse Anzahl von 
Blutdruckresultaten angehäuft, jedoch handelt es sich nur um 
Daten, die durch eine einmalige oder höchstens über ein paar 
Tage hin sich erstreckende Blutdruckmessung an einer und 
derselben Person gewonnen wurden. Meine Absicht war 
es, den Blutdruck bei einer und derselben Person 
während des ganzen Verlaufs der Krankheit zu 
beobachten. Meine fortgesetzten Beobachtungen erstreckten 
sich nur auf Herzkranke, und ich wollte an der Hand der 
gewonnenen Werte feststellen, welchen Einfluss die 
Digitalis auf den Blutdruck ausübt. 
Hierbei bin ich so vorgegangen, dass ich die Patienten 
vormittags und nachmittags, genau zu derselben Zeit, und
	        
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