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weitere Schlüsse ziehen. Dass die Gewinnung dieser Basis
bei Patienten oft mit grossen Schwierigkeiten verbunden ist,
ist leicht erklärlich.
Betrachten wir nach diesen Gesichtspunkten die gefundenen
Werte bei den Herzkranken noch einmal, so finden wir, dass
der Blutdruck unter der Einwirkung von
Digitalis nicht erhöht wird. Christeller
dagegen kommt zu dem Schlüsse, dass der Blutdruck bei
Digitalis sehr hin- und herschwankt, dass es zuweilen
aber doch zu ganz erheblichen Drucksteigerungen kommt.
Er hat aber den Blutdruck bei den einzelnen Kranken
nicht fortgesetzt Tag für Tag immer zu derselben Zeit be
obachtet und gemessen. Und das spricht sehr gegen ihn.
Ein endgültiges Urteil lässt sich nur durch
fortgesetzte Beobachtungen während des
ganzen Verlaufs der Krankheit gewinnen.
Durch meine Messungen glaube ich dies erbracht zu haben.
Dass der Blutdruck durch Digitalis nicht
erhöht wird, fand ich auch bei intravenösen
Diga Ion-Injektion on (5,0 ccm Digalen). Ich mass
den Blutdruck kurz vor der Injection, 5 bis 30 Minuten
nach derselben und am nächsten Tage, konnte aber niemals
eine Drucksteigerung feststellen.
Zum Schluss erfülle ich die angenehme Pflicht, dem
Herrn Dr. med. H. Hochhaus, Professor an der Akademie
für praktische Medizin zu Coeln a. Rh., für die Anregung zu
dieser Arbeit, für die Überlassung des klinischen Materials
und für seine freundliche Unterstützung meinen herzlichen
Dank auszusprechen.