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Es liegen hiermit zur Beurteilung der Tuberculosis
herniosa oder der Bruchsacktuberkulose (der letzte Ausdruck
scheint mehr Verbreitung gefunden zu haben) 63 Fälle vor.
Die ersten 24 Fälle waren schon von mehreren Autoren zu
sammengestellt und publiziert worden, weswegen ich von
ihrer speziellen Ausführung in meiner Arbeit Abstand ge
nommen habe.
Die Krankheit traf bei weitem mehr männliche, als
weibliche Patienten und es waren von diesen fast die Hälfte
noch im Kindesalter. Die Fälle waren fast alle Leisten
hernien. Was die hereditäre Belastung anbetrifft, so konnte
nur 7 mal mit Sicherheit erbliche Anlage festgestellt werden.
In 11 Fällen bestand schon eine nachweisbare Phthise.
5 mal erinnerte eine überstandene oder noch bestehende
Pleuritis an eine tuberkulöse Affektion, 3 Fälle zeigten das
typische Bild einer tuberkulösen Peritonitis, während 16 Fälle
durch Anamnese und Status auf Peritonitis hinwiesen. Nach
Todesfällen bei Bruchsacktuberkulose konnte 7 mal die Sektion
gemacht werden. Hierbei wurde bei 5 Kranken Tuberkulose
des Respirationstraktus, bei einem tuberkulöse Pleuritis nach
gewiesen, während beim 7. Fall keine Angaben gemacht
sind. Jedenfalls ist durch die Sektionen nicht bewiesen, daß
eine Tuberkulose sicher auf den Bruchsack beschränkt war.
Es ist zu bemerken, daß bei allen mir bekannten Fällen
nur selten vor der Operation die richtige Diagnose gestellt
wurde.
Bei allen Krankheitsbildern, tritt die miliare Knötchen
bildung in den Vordergrund. Meistens ist die Tuberculosis
herniosa mit Bauchfelltuberkulose kombiniert. Was den Bruch
inhalt betrifft, so war in 41 operierten resp. sezierten Fällen
kein aus dem Abdomen stammendes Organ in dem Bruchsacke
enthalten. Tuberkulöses Netz resp. Darm wurde in 9 resp.
11 Fällen gefunden. In 2 Fällen war nur Netz resp. Darm
erkrankt ohne Bruchsack. Netz und Darm nebeneinander
wurde in keinem Bruchsacke gefunden. Bei den meisten