Full text: Ein Beitrag zur Kasuistik der Bruchsacktuberkulose

14 
aufgetrieben. Leber vergrößert. Ascites. Albumen 2 pro 
Mille. Exitus unter Erscheinungen von Myodegeneratio 
cordis, kompliziert mit Nephritis chronica. Sektion: Neben 
andern Befunden: Rechtsseitige tuberkulöse Pleuritis und 
Tuberkulose des Peritoneums. Rechsseitiger äußerer Leisten 
bruch. Tuberkulose des Bruchsackes. Der Boden des Bruch 
sackes ist stark verdickt und zeigt einen dicken Knoten von 
2 cm Durchmesser. Zwischen den sehr zarten Gefäßen sieht 
man überall feine punktförmige Hervorragungen von grauer 
Farbe. Die Wand des Bruchsackes war mit dem Coecum 
verwachsen. Mikroskopisch sieht man reichliche Tuberkel, 
mit Riesenzellen. Tuberkelbazillen wurden nachgewiesen. 
Es ist mir nun gestattet, den in der Literatur bekannten 
Fällen einen neuen hinzuzufügen, der in der Kieler chirur 
gischen Klinik beobachtet wurde und der die Zahl der ver 
öffentlichten Fälle auf 63 an wachsen läßt, immerhin bei dem 
häufigen Vorkommen von Brüchen eine seltene und daher 
interessante Erscheinung. 
Anamnese: Der Kutscher Wilhelm K., 26 Jahre alt, 
ist früher nie krank gewesen, auch liegt keine hereditäre 
Belastung vor. 
Vor etwa 5 Jahren ira Mai bekam er einen Huftritt 
gegen die linke Leistengegend (beim Pflügen, als das Pferd 
über den Strang schlug). Danach schwoll die linke Hodensack 
hälfte schmerzhaft an, bis vier Wochen später die Schwellung 
Faustgroße erreichte. Er ging zum Arzt, der den Wasser 
bruch punktierte. Es entleerte sich ein helles Wasser, zuletzt 
kam eine ^geringe Menge hellroten Blutes. Die Schwellung 
kam aber nach 2—3 Wochen wieder. Er ging daher auf 
ärztlichen Rat in die chirurgische Klinik zu Greifswald, wo 
er operiert und nach ungefähr 16 Tagen wieder entlassen 
wurde. Links blieb ein kleiner derber Strang zurück. Doch 
konnte Patient seine Arbeit wieder vollkommen verrichten. 
Die Anschwellung kehrte nicht wieder.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.