Full text: Drei Fälle von Knochenabscess

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fuge deutlich sichtbar; der Herd hegt etwa 1,5 cm über 
ihr in dem spongiösen Gewebe der Diaphyse. Das Röntgen- 
bild von Fall II ist in dieser Hinsicht nicht absolut 
beweisend, in ihm ist die Epiphysenfuge nicht mehr zu 
sehen. Die Erklärung für den in der Hauptsache epiphysären 
Sitz der Abscesse zur Zeit der Operation findet Gross 
darin, daß die Eiterherde sich von dem Orte ihrer Ent 
stehung nach der Seite der Epiphyse hin entwickeln, weil 
dies der Ort des geringeren Widerstandes ist, während 
auf der entgegengesetzten Seite, nach dem eigentlichen 
Markraum zu, ein dichteres Gewebe ihrem Vordringen 
Einhalt gebietet. 
Ob die in der dritten Krankengeschichte erwähnten 
Traumen mit der Erkrankung in einen causalen Zusammen 
hang zu bringen sind, erscheint mir zweifelhaft; am 
ehesten käme dies noch für den Sturz auf dem Eise in 
Betracht, bei dem ja der nachher erkrankte innere Knöchel 
eine Kontusion erlitten hat. Immerhin hegt aber ein 
Zeitraum von einem Jahr zwischen diesem Unfall und dem 
Auftreten der ersten Krankheitserscheinungen. Man be 
gegnet dem Trauma oft in der Anamnese von Knochen- 
abscessen. Nach Möhlfeldt wurde unter 25 Fällen von 
Knochenabsceß zwanzigmal eine Kontusion, Verstauchung 
oder Fraktur als Ursache des Leidens angegeben. Seit 
der Erkenntnis der infektiösen Natur des Leidens kann 
diesen Traumen jedoch eine Bedeutung nur in dem Sinne 
zuerkannt werden, daß durch sie die Widerstandsfähigkeit 
der Gewebe herabgesetzt und dadurch die Niederlassung 
der pathogenen Keime begünstigt wird (J a n s s e n, 
Rosenbach). Von größerer Bedeutung ist das Trauma, 
wenn' durch dasselbe eine Verletzung der Haut herbei 
geführt wird, da dann von der Wunde aus pathogene 
Keime auf dem Wege der Lymphbahnen nach dem 
Knochen verschleppt werden und dort zur Bildung eines 
Eiterherdes führen können.
	        
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