Full text: Drei Fälle von Knochenabscess

9 
Knochen ist rings um die Höhle in einer Dicke von einem 
bis mehreren Millimetern durch eine sklerosierende Ostitis 
verhärtet. Neuere Untersuchungen machen es wahr 
scheinlich, daß bei zunehmender Vergrößerung des Ab- 
scesses die Granulationen üppiger werden, die sklerosierte 
Knochenzone jedoch infolge einer rarefizierenden Ostitis 
immer dünner wird und schließlich ganz verschwindet. 
Bisweilen findet man in der Höhle einen kleinen Sequester. 
In dem Eiter kann man durch Ausstrichpräparat oder 
Kultur häufig den Erreger des Leidens nachweisen; meist 
findet man Staphylococcus pyogenes aurens, seltener albus 
oder citrens. In einigen Fällen wurde der Typhusbacillus 
als Erreger nachgewiesen. 
Die Therapie kann nur eine chirurgische sein. Sie 
besteht in der Aufmeißelung des erkrankten Knochens und 
der Entfernung der den Herd umgebenden sklerosierten 
Zone. Bedeutend erleichtert wird die Auffindung des Ab- 
scesses durch die Anwendung der Röntgenstrahlen, man 
muß jedoch die betreffende Extremität in zwei aufeinander 
senkrechten Richtungen durchleuchten. Die Heilungsdauer 
beträgt mehrere Wochen bis Monate, je nach der Größe 
der Wunde und den speziellen Verhältnissen des einzelnen 
Falles. 
Die Prognose des Knochenabscesses hängt in der 
Hauptsache davon ab, ob es gelingt, die richtige Diagnose 
zu stellen. Ist das möglich, so ist sie durchaus günstig. 
Bei dem heutigen Stand der Chirurgie ist die Operation 
ungefährlich, der Erfolg ein vollständiger. Die Schmerzen 
hören sofort nach dem Eingriff auf; ob eine Bewegungs 
störung zurückbleibt, hängt von der Lokalisation des Pro 
zesses und davon ab, ob das Gelenk schon vor der Operation 
ergriffen war. Wird die Diagnose nicht richtig gestellt, 
so ist die Prognose quoad sanationem schlecht, da Spontan 
heilungen sehr selten verkommen, und von einer symp 
tomatischen internen Behandlung ein dauernder Erfolg
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.