Full text: Drei Fälle von Knochenabscess

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Am wichtigsten für die Diagnose sind die anfalls 
weise auftretenden Schmerzen und die Verdickung des 
Knochens. Sind diese beiden Symptome vorhanden, so 
ist die Unterscheidung von Syphilis, Tuberkulose und 
malignen Tumoren meist nicht schwer. Erstere läßt sich 
durch genaue Anamnese und Untersuchung, eventuell 
durch den Mißerfolg einer Behandlung mit Jodkali aus 
schließen. Die Tuberkulose verlangt besonders eine genaue 
Berücksichtigung der hereditären Verhältnisse und des 
ganzen Körperbaues. Bei malignen Tumoren ist das Wachs 
tum meist ein schnelleres, auch treten die Schmerzen bei 
ihnen nicht anfallsweise auf. Schwieriger ist die Diagnose, 
wenn die Schwellung des Knochens fehlt und nur die 
Schmerzen vorhanden sind. Hier handelt es sich besonders 
darum, die Neuralgie auszuschließen. Besteht ein Erguß 
im Gelenk ohne deutliche Knochenverdickung, so wird leicht 
die Diagnose Gelenkrheumatismus gestellt. In diesen ohne 
deutliche Knochenverdickung verlaufenden Fällen, in denen 
es früher so außerordentlich schwer war, das Leiden richtig 
zu erkennen, ist die Diagnose jetzt durch das Röntgen 
verfahren bedeutend erleichtert, mit dessen Hilfe es bei 
günstigem Sitz des Herdes gelingt, auch verhältnismäßig 
kleine Knochenabscesse nachzuweisen. Das wichtigste ist 
nur, daß man in Fällen hartnäckig wiederkehrender Schmer 
zen oder Gelenkschwellungen, die immer dieselbe Körper 
stelle betreffen, an die Möglichkeit einer Knochenerkrankung 
denkt und dann eine Untersuchung mit Röntgenstrahlen 
vornimmt. 
Pathologisch-anatomisch findet man im Knochen eine 
mit Eiter oder einer synoviaähnlichen Flüssigkeit gefüllte 
Höhle. Ihre Größe schwankt zwischen der einer Bohne 
und einer Länge von drei Zoll; meistens ist sie etwa nuß 
groß. Ausgekleidet ist sie in den meisten Fällen von einer 
schwieligen oder aus Granulationen bestehenden Membran, 
die nur in frischen Fällen nicht angetroffen wird. Der
	        
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