Full text: Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten der Netzhaut bei Warmblütern

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bei Netzhautbelichtung und Verdunkelung typische negative Schwankung zu 
constatiren. Der Versuch hatte beim Barsch und übrigens auch beim 
Broschauge positiven Erfolg. Dewar und M’Kendrick (8) fanden bei 
Motella vulgaris, Cyprinus auratus und Gasterosteus trachurus bei Belichtung 
positive Schwankungen, welche bei den beiden ersten langsam, bei letzterem 
erheblich schneller abliefen und während der Dauer der Reizung langsam 
fielen; bei Verdunkelung fand schwache negative Stromschwankung, dann 
Rückkehr zur Dunkelstromgrösse statt. Der langsame Ablauf der Strom 
schwankung bei Fischen war auch Kühne und Steiner (15) aufgefallen. 
Von Amphibien ist ausser dem Frosch, Triton aquatieus und Bufo 
vulgaris und zwar von Dewar und M’Kendrick (3) untersucht; der Befund 
stimmte im wesentlichen mit dem am Frosch erhobenen überein. Auch 
Kühne und Steiner (15) vermuthen nach Untersuchung von Salamandra 
maculosa, Triton cristatus, Bufo vulgaris, dass die Verhältnisse hier ähnlich 
liegen wie heim Frosch, wenn auch die Beobachtungen sich etwas abweichend 
verhalten. 
üeber Versuche an Reptilien liegt eine Angabe von Holmgren (9) 
vor, der bei Vipera Berus, bei Belichtung negative, bei Verdunkelung positive 
Schwankung des Ruhestromes fand, ferner eine Notiz von Himstedt und 
Nagel (11), welche bei Testudo graeca bei Belichtung negative Schwankung 
feststellten. Dewar und M’Kendrick (3) fanden bei einer nicht näher 
bestimmten Schlangenart die gleichen Verhältnisse wie beim Frosch. 
Auch an Vögeln sind nur sehr wenige Versuche angestellt. Holm 
gren (10) untersuchte die passend freigelegten Augen curaresirter Hühner 
in situ und fand bei Belichtung negative, bei Verdunkelung positive 
Schwankung des Dunkelstromes; Dewar und M’Kendrick (3) constatirten 
in Versuchen an chloroformirten Eulen und Tauben deutlich negative 
Stromschwankungen bei Belichtung, positive bei Verdunkelung. Kühne 
und Steiner (15) fanden dasselbe bei isolirten Taubenretinae, sind aber 
geneigt, die im Vergleich zum Froschauge umgekehrte Stromrichtung als 
Läsionserscheinung aufzufassen. Himstedt und Nagel (13) erhielten von 
den freigelegten Augen curaresirter Schleiereulen bei Belichtung positive, 
bei Verdunkelung negative Schwankungen, beim Haushuhn trat bei Be 
lichtung negative Schwankung mit positivem Vorschlag, bei Verdunkelung 
schnelle Rückkehr zur Dunkelstromgrösse ein. Die sehpurpurhaltigen 
Stäbchenaugen der Eule erwiesen sich einer durch Zunahme der Stromwerthe 
gekennzeichneten Dunkeladaptation in hervorragendem Maasse fähig; bei 
Hühnern war dies nicht der Fall, auch reagirten sie im Gegensätze zu 
Eulen nicht mit Schwankungen des Netzhautstromes bei Reizung mit 
Röntgenstrahlen. Tauben fanden Himstedt und Nagel zur Untersuchung 
ungeeignet.
	        
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