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A. Becker.
sortierende Schichten und für die freie Elektrodenfläche eine
kleine und somit in den Fehlerbereich fallende Korrektion von
weniger als 1 Proz. erfahren müssen. In diesem Sinne dürfte
die Berechtigung der Voraussetzung einer homogenen Strahlung
für die künftigen Messungen außer Zweifel gestellt sein. Es
sei noch bemerkt, daß sich unser gezeichnetes Bild von der
Gesellwindigkeitsverteilung eng den Verhältnissen anschließt,
die Hr. Lenard 1 ) früher mitgeteilt hat. Daraus geht hervor,
daß entgegen den von verschiedenen Seiten geäußerten Be
hauptungen ein Induktorium wohl homogene Strahlen zu liefern
vermag, wenn nur die zuerst von Hrn. Lenard ausprohierten
Erzeugungsbedingungen streng eingehalten werden.
9. Es sei im folgenden die Geschwindigkeitsmessung des
Kathodenstrahles mitgeteilt, für den die Erzeugungsbedingungen
innerhalb der ganzen Arbeit streng unveränderlich waren. Da
die Größe e/ju. ebenfalls neu zu bestimmen war, wurde eine
Methode benutzt, die vordem von Hrn. Kaufmann 2 ) und Hrn.
Lenard 3 ) angewendet war und darin besteht, daß die Ablenkung
des Kathodenstrahles beobachtet wird einmal, wenn er un
beeinflußt ist von fremden elektrischen Kräften, das andere
Mal, wenn er sich in einem starken elektrischen Feld in der
Richtung der Kraftlinien desselben bewegt. Im letzteren Falle
tritt eine Verzögerung oder Beschleunigung der ursprünglichen
Geschwindigkeit ein um einen Betrag, der durch die Stärke
des elektrischen Feldes gegeben ist. Vergleicheu wir, um
größere Differenzen zu haben, die Ablenkungen, die für ein
verzögerndes Feld gelten, mit denjenigen, die für ein be
schleunigendes Feld gemessen werden, so stellen sich die von
Hrn. Simon abgeleiteten Beziehungen folgendermaßen dar:
e
2 x,? (Vp - Fi)
o o
£
2 »2 2 (v„ + Fj)
Lo o
1) P. Lenard, Wied. Ann. 52. p. 23. 1894.
2) W. Kaufmann, Wied. Ann. 65. p. 431. 1898.
3) P. Lenard, Wied. Ann. 65. p. 504. 1898.