Drittes Kapitel.
Brhaspati im übrigen Veda.
I.
Brhaspati im Atharvaveda.
Obgleich Brhaspati hezw. Brahmanaspati im Atharvaveda
nicht viel seltener genannt wird als im Rgveda 1 , gibt uns
der Atharvaveda doch keine irgendwie nennenswerte Aus
beute. Die bekannte Tatsache, daß die Götter im Atharva
veda größtenteils die Rolle von Statisten übernommen haben,
bestätigt sich im allgemeinen auch an Brhaspati. In der
überwiegenden Zahl der Stellen, in denen sein Name vor
kommt, finden wir entweder wertlose Häufungen von Götter
namen, oder der Zusammenhang lehrt, daß jeder andere Gott
ebenso gut an der betreffenden Stelle stehen könnte. Wenn
sich dennoch eine Reihe von Belegen namhaft machen
lassen, in denen wir eine individuellere Auffassung Brhas-
pati’s erkennen können, so scheint uns dies immerhin ein
wichtiges Indizium für die Festigkeit der Vorstellung von
Brhaspati als dem Herrn des Brahman in nachrgvedischer Zeit.
Der Abschnitt VIII, 10 erzählt von den Verwandlungen
der Viräj in dem geläufigen Brähmanastil. Unter anderm
kommWiräj auch zu den sieben Rsi’s (Vers 25), von denen
sie als hrähmanvati begrüßt wird. Brhaspati Angirasa melkt
ihr Brahman und Tapas ab, wovon die sieben Rsi’s leben.
Hier sehen wir also Brhaspati in einen Kreis gestellt, der
1 Ca. 130 mal im Atharvaveda gegen ca. 170 mal im Rgveda.