Full text: Bṛhaspati im Veda

Brhaspati im Rgveda. 
35 
Wir haben uns nun auf Grund des im Rgveda gefun 
denen Materials die Frage vorzulegen, was die Hauptgestal 
ten in dem Mythus von Brhaspati’s Tat für die alten Rsi’s 
bedeuten, was also unter Vala, unter den Pani’s und unter 
den Kühen im Rgveda verstanden wird. Über Yala ist 
mehrfach so ausführlich und treffend gehandelt worden 1 , daß 
es kaum notig scheint, auf diesen durchsichtigen Begriff 
der kuhhergenden Höhle, der nur ausnahmsweise im Rgveda 
personifiziert worden ist, noch einmal einzugehen. 
Ähnlich liegen die Verhältnisse bei den Pani’s. Ob 
gleich diese Wesenheiten nur wenige Male in den Liedern 
an Brhaspati Vorkommen, scheinen sie uns doch einen wich 
tigen Faktor hei der Tat Brhaspati’s auszumachen. Ich 
glaube, daß es nicht zu kühn ist, die Seltenheit der Erwäh 
nung der Pani’s in den Brhaspatihymnen wesentlich dem 
Zufall zuzuschreihen. Ihr Wesen, das zwischen realen Geiz 
hälsen des wirklichen Lehens und feindlichen schatzhüten 
den Dämonen in echt rgvedischer Weise schillert, ist von 
Bergaigne (11,319), Oldenherg (145 f.), Macdonnell (157) 
treffend dargelegt worden. 2 
dark stähle of the night (the rays of the tnorning). Diese Aufstellung 
illustriert er dann durch RV. 1,82,11, indem er hinzufügt: „hat what is 
once compared in the Veda is soon identified.“ Meines Erachtens heißt es, 
die schon schwachen Konturen vedischer Diktion völlig verwischen, wenn 
man in dieser Stelle nicht gerade das offenbare Gefühl des alten Dichters 
für die Trennung der beiden Mythen anerkennt. Die Vergleichung zweier 
Vorgänge ist doch nur dann möglich, wenn man die Verschiedenheit des 
zu Vergleichenden empfindet. Wenn M. Müller ein Beispiel des vorüber 
gehenden (und ja zu erwartenden) Verschwimmens der beiden Mythen 
hätte aufzeigen wollen, so wäre z. B. auf IX,108,6 oder VII,90,4 zu ver 
weisen, vereinzelte Stellen, die gegenüber der Masse gegenteiliger kein 
Gewicht haben. (Vgl. Oldenherg 150 A 1 , Hillehrandt 111,261.) 
Eine noch weitergehende Verwirrung findet sich bei M. Breal, Her- 
ciile et Cacus, wo es p. 93 von Indra’s Feind Vrtra heißt: „Le nom de son 
adversaire varie encore davantage: il s’appelle tour n tour Vrtra, AM, 
Vala, äusna, äamhara, Namuci, Pani! 
1 Bergaigne 11,319 f., Hillehrandt 111,260 ff., Macdonell 159 f. 
2 Andere Wege gehen Ludwig und Hillehrandt. Ludwig (Rgveda 
III, p. 213ff.) hält die Pani’s für Kaufleute, die zur Urbevölkerung ge- 
3*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.