Full text: Bṛhaspati im Veda

32 
Zweites Kapitel. 
dem Bösgesinnten, o Brhaspati, du läßt ihn Buße zahlen, 
den Schmähenden“ (1,190,5). 1 
Von den kleinen dämonischen Feinden, die den Menschen 
krankheitbringend und opferstörend umlauem, ist in den 
Liedern an Brhaspati weniger die Rede. Wohl wird er ge 
beten, die wolfstüokischen Mannen des Asura zu durchbohren 
(II,30,4), 1 2 die alle Leibesfrüchte verletzende Aräyl aufzuspießen 
(X,155,2), die Raksas zu verbrennen (11,23,14), wohl hat er 
die ringsum Flüsternden auseinandergetrieben (11,23,3) und 
heißt mit Beziehung auf das in der moralischen Welt sein 
Wesen treibende Dämonentum „der Töter derDruh“ (11,23,17, 
vgl. X,164,4), aber im allgemeinen ist im Rgveda bekanntlich 
keine Stätte für die niedrige Kategorie der Geister und Ge 
spenster neben den großen Göttern, denen die Hymnen gel 
ten. Desto lebendiger aber sind dem Bewußtsein des Rgveda 
die großen götterfeindlichen Mächte der Vorzeit, deren Be 
siegung den Ruhm der Götter ausmacht. Wie Brhaspati 
diesen großen Feinden gegenühersteht, haben wir im folgen 
den Abschnitt festzustellen. 
VI. 
Brhaspati’s Taten. 
Betrachten wir zunächst die Materialien, die der Rgveda 
für die Taten Brhaspati’s heibringt. Wir haben dabei zu 
unterscheiden zwischen einer Haupttat und einigen angehäng 
ten Nebentaten. Die Haupttat ist die Gewinnung der 
Kühe aus der Gewalt des Vala und der Pani’s. So heißt 
es: „Das w r ar die Aufgabe für den Göttlichsten der Götter; 
es lösten sich die Festen, es wankte das Starke, heraustrieb 
er die Kühe, er zerspaltete den Vala durch Brahman . . 
(11,24,3), „. . • die im Verborgenen stehenden Kühe in der 
Fesselung des Rtalosen . . . brachte heraus Brhaspati . . 
1 Vgl. Weber, Sitz.-Ber. Berl. Ak. 1892 p. 775 A 1 ; Piscbel, GGA. 
1894 p. 430; Formichi a. a. 0. p. 6. 
2 Mit äsurasya vir an könnten freilich in Anbetracht des folgenden 
jahi sätrim auch menschliche Feinde gemeint sein. Vgl. v. Bradke, Dy aus 
Asura p. 95 f.; anders Weber, Sitz.-Ber. Berl. Ak. 1900 p. 610 f.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.