Full text: Bṛhaspati im Veda

Brhaspati im Rgveda. 
29 
V. 
Brhaspati und seine Freunde. 
Wir haben gesehen, daß die auf das Eta bezüglichen 
Prädikate unserm Gotte nicht zufällig angeflogen sind, son 
dern in seinem Wesen deutlich sichtbare Wurzeln haben. 
Es hieße aber das rgvedische Material völlig mißverstehen, 
wollte man nun Brhaspati zu einer speziell ethischen Gott 
heit stempeln. Es kann sich ein Gott doch in mannigfacher 
Weise betätigen, ohne darum den Schwerpunkt seines 
Wesens irgendwie zu verrücken. Und so kann Brhaspati 
wohl durch das Brahma,n und durch seinen Kampf gegen 
das Anrta wesentliche Beziehungen zum Eta haben, ohne 
daß man deshalb den eigentlichen Kern seines Wesens, die 
Brahmanqualität, in den Hintergrund rücken dürfte. Denn 
freilich aus den Bitten, die seine Verehrer an ihn richten, 
klingt von jenen hohem ethischen Gedanken, die zur Idee 
des Eta gehören, nicht allzuviel durch. 
Wir müssen uns deshalb, bevor wir uns diese Bitten 
näher ansehen, über den spezifisch priesterlichen Standpunkt 
Brhaspati’s klar zu werden suchen. 1 Wir sahen schon, wie 
er umgehen ist von einer Schar von Begleitern. Die Kuh 
gewinnung führt er aus „mit den Freunden, die wie Gänse 
schnatterten“ (X,67,3), „mit den schweißtriefenden Genossen“ 
(X,67,6), „mit den wahrhaftigen Freunden, den Glänzenden, 
den Schätzegewinnern, mit den Stieren, den Ehern, den am 
Pravargyakessel (gharmä) Schwitzenden“ (X,67,7). Unter 
diesen alten Esi’s, den Angiras, geht er einher wie einer der 
Ihren, seihst Angiras oder Ängirasa genannt. Diese uralten 
Vorfahren der vedischen Sänger 1 2 stehen fast gleichberechtigt 
1 Insofern er selbst preist und lobsingt, ist schon oben p. 24 von 
seinem Priestertum die Rede gewesen. 
2 Hillebrandts Ausführungen 11,156 ff., daß wir in den Angiras den 
Namen eines alten Geschlechts oder Stammes haben, der besondere Tra 
dition in Kult und Mythus hatte, überzeugt mich nicht. Das Wesen der 
Angiras scheint mär allgemeiner zu sein; sie sind die ersten Brahmanen 
und darum die Darbringer des ersten Opfers, sie haben in der Vorzeit 
die Macht des Brahman erprobt und erwiesen. (Vgl. Bergaigne 11,307 ff.;
	        
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