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§ 2.
ß) a vor 1 -(- Kons.
1. Aus nordh. a, ws. ea: unter einander reimend z. B.
272, 372, 470, 974, 1219, M. Th. 41. 2. Aus ae. äg > aw : draw
(dragan) : ouraw (overall) 797. 3. In der Endsilbe -all romanischer
Wörter: cardinall : fall 356; angelicall : all 1320. 4. bahn :
demand : lawn 359. Über demaund s. Luick, A. XVI, p. 480 ff.
Das a hat sich im Nsh. über au zu aa entwickelt. Vielleicht
war um 1500 die Monophthongierung noch nicht eingetreten.
Dies scheint aus dem Reime drawis : causs Aige 6 hervor
zugehen (au noch heute mit diphthongialer Aussprache in
romanischen Lehnwörtern im Nsh.) Auf Monophthongierung
lässt dagegen der bei Dunbar, Kennedys Zeitgenossen, sich
findende Reim wa : a (= all) schliessen.
Zu 3. Entweder sind diese Reime als veraltet aufzufassen
oder die Endung -all muss sich genau wie hochtoniges all ent
wickelt haben. Im Nsh. findet sich aber keine Spur einer solchen
Entwickelung.
Zu 4. Bei diphthongialer Aussprache des -all ist statt
demand die bei Chaucer gebräuchliche Form demaund einzusetzen.
Vgl. Morsb. Urspr., p. 160 über Benutzung fremder Formen aus
andern Dialekten.
§ 3.
y) a + nd.
1. Aus ae. o oder a: hand ; land 905. Hier vielfache Be
nutzung der Verben der dritten Ablautsreihe im Prät.: fand :
land 1184. 2. Part. Präs, -endung -and : sayand : hand 435, 806;
murnand : hand 911. 3. aus an. q: wand (isl. vpndr): hand :
understand 984. 4. Aus rom. a a) in frz. und engl, haupt-
toniger Silbe: ordan(i)t (prät.) ; hand 310. ß) in engl, neben
toniger Silbe: warand : land 905; constant : hand 1572.
Bezüglich ihrer Quantität lässt sich nichts über die Reime
auf -and aussagen, wie überhaupt über im Reim verwandte
Neben- oder End-silben, ebensowenig über Reime auf im Engl,
haupttonige, romanische Vokale —, in diesem Fall auf -a (No. 4),
— die im engl. Lautsystem nichts entsprechendes hatten und