Full text: Kennedy-Studien

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betontem a : past : fast 1421. 6. Scheinbar unregelmässig: tak 
: breik 1168; bret : rat (prät.) 449. 
Das hier behandelte a ist im Nsh. meistens a geblieben, 
vgl. Curtis, A. XVI, §§ 1, 2 ff. In mak (inf.) und tak (inf.) (vgl. 
Curtis, A. XVI, §§ 4, 5, 6, 7) hat das a im Ncsh. seine ursprüng 
liche Kürze bewahrt, im Nssh. dagegen ist es über e zu I ge 
längt. Die hier angeführten tak : mak-Reime sind also nur im 
Csh. möglich. 
Dass sich aber K. grade dieser Mundart bediente, geht aus 
der von Schipper gegebenen Biographie Kennedys hervor. Danach 
stammte K. aus Ayrshire, aus derselben Gegend wie Burns, war 
erzogen in Glasgow, lebte am Hofe zu Edinburg und in Carrick; 
sein Leben spielte sich also nur im Rahmen des csh. Dialekt 
gebietes ab.*) 
Zu 3. spak ; mak; bad : had; noch heute ist das a kurz 
in spak (prät.) und bad (prät.), die Reime sind also regelmässig, 
stak (prät. plur. anordh. stecon) 960 hat den Singularvokal a (ae. ae) 
übernommen. 
Zu 6. Der Reim tak : breik ist korrekt, wenn wir brak 
statt breik einsetzen; über das nsh. brak = brechen s. N. E. D., 
Part IV, sect I, p. 1051, Jamieson’s Scottish Dictionary Bd. I, 
p. 277, Curtis, A. XVI, § 8, auch Buss, A. IX, p. 502. — fret : rat; 
man verändere fret in frat. — Der Übergang von kurzem e in 
geschlossener Silbe zu a ist eine bekannte Erscheinung im Msh., 
daher wird umgekehrt häufig kurzes a durch e dargestellt, z. B. 
im Reim fest : kest 757 statt fast : käst, s. § 68. Noch heute 
ist das a dieser beiden Wörter im Sh. kurz (Curtis, A. XVI, § 37). 
Die Reime had : bad 1595 und : led (ae. läedde) 736 sind genau, 
denn had muss zwei Lautungen gehabt haben (Curtis, A. XVI, 
§ 91), je nachdem es betont oder unbetont war. led : had 736 
ist also ein e - Reim, und einen solchen vermute ich auch 
496 : 497. „Sperit at thame, gif ony causs thai had, 
As bund to ded, as thai him bundin had“. hed statt had in 497. 
Holthausen setzt statt dessen die südliche Form lad (ws. ladde), 
vgl. Morsb. Urspr, p. 153, doch ist led, das sich im Nsh. regel 
mässig zu laed entwickelt hat, vorzuziehen. 
*) Über Kennedys Leben s. auch Chambers’s Cyclop. of E. Lit., vol. 1, 
p. 200.
	        
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