Full text: Über die Einwirkung von Semicarbazid auf aromatische -Diketone und Ketonalkohole

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Er ist insofern interessant, als er uns einen Einblick 
in die successive Bildung dieses Körpers verschafft. Arnd 
ging nämlich aus vom Benzilmonosemicarbazon und kochte 
dieses in alkoholischer Lösung einige Zeit unter Rückfluß. 
In quantitativer Ausbeute ging das Monosemicarbazon in 
das 1.2 Diphenyloxytriazin über. 
Danach ist die Bildung dieses Körpers aus Benzil und 
Semicarbazid als in zwei Phasen vor sich gehend zu be 
trachten : 
In erster Linie entsteht unter Austritt eines Moleküls 
Wasser das Benzilmonosemicarbazon und in zweiter aus 
diesem unter Austritt einer zweiten Molekel Wasser unter 
Ringschluß das 1.2-Diphenyloxytriazin. 
Weitere Versuche Arnds betreffen die Kondensation 
von Semicarbazid mit Benzoin. 
Wie zu erwarten war, bildete sich in der Kälte das 
Benzoin-Semicarbazon 
C 6 H 5 . CHOH 
CeHs . C = N . NH . CO . NH 2 
Unter dem Einflüsse von konzentrierter Salzsäure in 
der Wärme wurde es intermediär in seine Komponenten 
gespalten; jedoch als Endprodukte der Reaktion erhielt 
Arnd nicht diese selbst, sondern durch die reduzierende 
Wirkung des Semicarbazids in saurer Lösung Hydrobenzoin 
und Ammoniak. 
In der Wärme verlief die Reaktion etwas komplizierter: 
Arnd erhielt, mochte er nun in alkoholischer Lösung 
unter Druck oder in Eisessiglösung bei Atmosphärendruck 
arbeiten im Wesentlichen die gleichen Produkte, nämlich 
einmal das hJbDiphenyloxytriazin, indem sich offenbar in 
beiden Fällen ein Teil des Benzoins zu Benzil oxydierte, und 
dieses dann sekundär auf Semicarbazid unter Bildung 
des 1.2-Diphenyloxytriazins ein wirkte; zum anderen gelangte 
er zu einem Additionsprodukte eben dieses Diphenyloxytriazins 
mit einer Molekel eines Stoffes, den er unter allem Vor 
behalt als ein 3.4-Diphenylpyrazolon ansprach, indem er aus
	        
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