Full text: Die Beziehungen Kaiser Sigmunds zu Venedig in den Jahren 1433 - 1437

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sehen, in den eventuellen Frieden auch Venedig 1 einznschließen, 
das aber nicht selbst den Kaiser um seine Zustimmung, die 
nach dem Bündnisvertrag erforderlich war 1 ), bitten mochte. 2 ) 
Es kam deshalb der Republik gelegen, daß der Herzog 
von Savoyen bereit war, dies Geschäft zu übernehmen 3 ), der 
insofern ein persönliches Interesse an der Sache hatte, als 
er in dem Kriege als Lehnsmann des Kaisers 4 ) und als Ver 
wandter des mailändischen Herzogs 5 ) nicht recht wußte, wie 
er sich verhalten sollte; denn was er auch tat, er mußte 
irgendwo anstoßen. Er hatte trotz des ausdrücklichen Ver 
bots Sigmunds 6 ) den Krieg gegen Venedig gewählt, worüber 
sich dieses beim Kaiser heftig beklagte 7 ), denn wiederholt 8 ) 
hatte es auf Grund des Bündnisvertrages Sigmund gebeten, 
den mit Filippo verbundenen Herzog 9 ) vor einem Kampfe 
mit Mailand gegen Venedig zu warnen. Die Bemühungen 
der savoyischen Gesandten 10 ) stießen beim Kaiser auf keine 
Schwierigkeiten: Sigmund war damit einverstanden, daß, 
solange die Unterhandlungen dauerten, der Krieg ruhen solle. 11 ) 
Nur verlangte er, wie ein Jahr früher bei der Vermittlung 
des Baseler Konzils zwischen ihm und dem Herzoge von 
Burgund 12 * ), daß die Friedensunterhandlungen an seinem Hofe 
stattfänden. 1S ) Er gedachte die Rolle des Friedensvermittlers 
zu übernehmen. 14 ) Hiergegen wurde allerdings von der 
1) RTA 11, Nr. 316, Art. 1, 
2) RTA 12, 198, 47; 192, 13-19. 
3) RTA 12, 201, 30-32. 
4) RTA 12, 194, 23. 
3) RTA 12, 198, 45, col. 1. 
B ) RTA 12, Nr. 115. 
7 ) RTA 12, 199, 36 ff. 
«) RTA 12, 172, 25; 175, 41; 190, 42. 
9 ) Siehe oben S. 44, Anm. 8. 
10 ) RTA 12, Nr. 122. 
U) RTA 12, 195, 31. 
la ) Mon. Conc. saec. XV, T. 1, 690 und 762. 
1S ) RTA 12, 195, 18; 197, 38; 204, 4. 
M ) RTA 12, 195, 19-21.
	        
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