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liebere Niederlage am 10. September desselben Jahres erlitt. 1 )
Wie groß die Bestürzung des venetianischen Senats darüber
war, geht aus seinen wiederholten Anstrengungen hervor,
die Schweizer zur Teilnahme am Kriege gegen Mailand zu
bewegen. 2 ) Immer wieder wurde Sigmund gedrängt, er
möchte dafür sorgen, daß sie in den Kampf eingriffen. 3 )
Aber trotzdem der Kaiser den Schweizern Aufforderungen in
diesem Sinne zugehen ließ 4 ), trotzdem Venedig sich selbst
direkt mit ihnen in Verbindung setzte 5 6 ), blieben diese Be
mühungen ohne Erfolg. 0 )
Unter diesen Umständen mußte in Venedig der Friedens
gedanke, der schon verlier durch Papst Eugen angeregt war 7 ),
allmählich Anklang finden. 8 ) Der Papst war an der Her
stellung des Friedens auf der Halbinsel neben andern Gründen
deshalb stark interessiert, weil er ein Unions-Konzil, das
die griechische und die römische Kirche wiedervereinen
sollte, in Italien zu veranstalten gedachte. 9 ) Der Herzog
von Mailand, der neben seinen Siegen auch mancherlei Ver
luste und Niederlagen erlitten hatte, hauptsächlich in seinen
Kämpfen gegen Genua und Florenz 10 * ), war zu Unterhand
lungen mit diesen beiden Gegnern bereit. n ) Die Vermittelung
übernahm auf seine Bitte 12 ) Eugen, der in Florenz und Genua
Entgegenkommen fand. 13 ) Natürlich mußte der Papst wün-
1 ) Haller, Z. Geschichte d. Konz. v. Basel (Zeitschrift f, Geschichte
d. Oberrh. N. F. 16) 222; HTA 12, 198, 52, col. 1 ff.
2 ) RTA 12, Nr. 123.
3) RTA 12, 170, 26; 172, 16-21; 175, 37-39; 179, 33 ff.; 190, 42.
4) RTA 12, Nr. 116.
5 ) RTA 12, 180, 9 ff.
6 ) Siehe oben S. 21—22, 35-36.
7 ) RTA 12, 167, 10 ff; 198, 11.
8 ) RTA 12, 198, 28-53, col. 2.
9 ) RTA 12, 198, 29, col 2.
10 ) RTA 12, 193, 7—16.
u ) RTA 12, 201, 40; 195, 40, col. 1.
12 ) RTA 12, 201, 35.
13 ) RTA 12, 201, 37; 199, 47, col. 1.