Full text: Die Beziehungen Kaiser Sigmunds zu Venedig in den Jahren 1433 - 1437

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es mit scharfen Worten ahgewiesen. 4 ) Wie einst während 
des Konstanzen Konzils den Herzog Friedrich von Tirol durch 
die Eidgenossen, so dachte er jetzt Filippo mit Hülfe Venedigs 
zu demütigen. * 2 ) Damit hoffte er auch sein Ansehen in Basel 
wieder aufzurichten und es vielleicht zu ähnlicher Höhe zu 
bringen, wie er es in den großen Tagen des Konstanzen 
Konzils besessen hatte. 3 4 5 6 ) 
Indessen so bereitwillig Sigmund den Venetianern seine 
Hülfe zugesagt hatte, sie wirklich zu leisten war er nicht 
imstande, und seinen Verpflichtungen, die ihm aus dem 
Bündnis vom 31. August 1435 in diesem Punkte erwuchsen, 
ist er nicht nachgekommen. 4 ) Wie es scheint, entschuldigte 
er sich der Republik gegenüber nur damit, daß es ihm un 
möglich sei, die ihm nach dem Bundesvertrag auferlegten 
Truppen zu stellen. 5 ) Er behandelte jetzt Venedig wie einst 
auf seiner Romfahrt den Herzog von Mailand. 6 ) Daß er 
damit den venetianischen Staatsmännern eine Überraschung 
bereitet hat, ist kaum zu glauben, denn sie werden schon 
vorher über seinen Charakter und seine Hülfsmittel im Klaren 
gewesen sein. Wenn sie trotzdem ein Bündnis mit ihm ge 
sucht und abgeschlossen hatten, so wird es weniger in der 
Erwartung wirksamer militärischer Unterstützung geschehen 
sein, als vielmehr in dem Wunsche, den Kaiser nicht gegen 
sich zu haben und seine Autorität gegebenen Falles nutzen 
zu können, vor allem aber von ihm die Belehnung mit dem 
Reichslande auf der terra ferma zu erlangen. Daß es jedoch 
Sigmund damals mit der Niederwerfung des Filippo nicht 
Ernst gewesen sei, wird man nicht behaupten dürfen. Noch 
!) HTA 12, Nr. 100. 
2) Aschbach II, Kap. 5; Lindner 293—296, 305. 
3 ) Siehe oben S. 5, Anm. 1. 
4 ) RTA 12, 204, 17; vgl. Romanin 184, 5 v. o. 
5 ) RTA 12, 173, 33-35. 
6 ) Siehe oben S. 7, Anm. 4—7 und RTA 11, XXI, 9.
	        
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