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hatte 1 ), so ging dieser doch auf Friedensverhandlnngen mit
ihm ein, die im März 1435 zu einem gewissen Abschluß
kamen. 2 ) Die Gründe, weswegen Filippo bessere Beziehungen
mit der Kurie wünschte 3 ), lagen vermutlich in dem Wunsche,
mit mehr Freiheit in den neapolitanischen Thronstreit ein-
greifen zu können, wovon nachher noch die Rede sein wird.
Für den Papst brachte die Annahme der Friedensanträge
Filippos den Vorteil, daß er hoffen konnte, dem Konzil, auf
das er jetzt seine ganze Aufmerksamkeit zu konzentrieren
hatte 4 ), den Rückhalt zu entziehen, den es an dem Herzog
bisher besaß. Außerdem konnte er auf diese Weise noch am
ehesten in den Wiederbesitz des Kirchenstaates 5 6 ) gelangen.
So ging er auf den Frieden ein.
Wollte Filippo durch seine Abmachungen mit Eugen
Venedig empfindlich treffen, so hatte er sein Ziel erreicht.
Venedig mußte jetzt — Frühjahr 1435 — die Hoffnung
auf den Papst aufgeben. 0 ) Es legte dem Kaiser die Frage
vor, ob, da niemand sonst an dem Bündnisse teilnehmen
wolle 7 ), die Fortsetzung der Verhandlungen noch einen
Sinn habe. 8 )
Um so mehr drängte Sigmund. Er hatte bereits —
spätestens Ende Februar 1435 — einen dritten Bündnisent
wurf verfaßt und nach Venedig senden lassen. 9 ) Das
1) Die Mark Ankona mußte Bugen — wenn auch als Lehen —
an den mailändischen Heerführer Francesco Sforza abtreten. HTA 11,
340, 41.
2) RTA 11, 573, 40-42, col. 1.
3 ) RTA 11, 572, 30—44.
4 ) Siehe oben S. 22, Anm. 5.
5 ) Siehe unten Kapitel 5, Anfang.
6 ) RTA 11, 573, 5—7. Vgl. 593, Art. 16, wonach dem Papste wie
Florenz der Eintritt in das Bündnis Vorbehalten blieb. Venedig hat
später übrigens immer wieder versucht, den Papst zum Eintritt in das
Bündnis zu veranlassen, RTA 11, Nr. 318; RTA 12, Nr. 128.
7) RTA 11, 573, 7 ff.
8) RTA 11, 574, 23-26.
9 ) RTA 11, 671, 39; 572, 6—9.