Full text: Die Beziehungen Kaiser Sigmunds zu Venedig in den Jahren 1433 - 1437

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im Begriff waren, zu unterstützen. In diesem Sinne ver 
langte Artikel 4 des zweiten kaiserlichen Bündnisentwurfs, 
Eugen solle 3000 Reiter gegen Mailand ins Feld stellen. 
Die Verhandlungen über diesen Artikel gliederten sich von 
selbst in zwei Teile: zuerst zwischen Sigmund und Venedig, 
dann zwischen Venedig und Eugen. 
Was die Verhandlungen zwischen Venedig und dem 
Kaiser anbelangt, so wünschte dieser zwar, daß der Papst 
mit geistlichen und weltlichen Mitteln den Kampf gegen 
Mailand unterstütze 1 ), legte aber kein Gewicht darauf, daß 
er auch mit in das Bündnis förmlich aufgenommen würde. 2 ) 
Ob Sigmund erst jetzt, mit der Abfassung seines zweiten 
Entwurfes, oder bereits früher diese Stellung eingenommen 
hat, muß unentschieden bleiben. 3 ) Venedig hingegen sah es 
eine Zeit lang 4 5 ) mindestens als unerläßlich an, daß der Papst 
an dem Bündnis förmlich teilnehme. 6 ) 
Hieraus ergaben sich nun Differenzen zwischen Eugen 
und Venedig. 
Für den Papst Eugen war es nicht leicht möglich, auf 
den Wunsch der Republik einzugehen, aus Gründen, die an 
anderer Stelle bereits erörtert sind. 6 ) Durch Venedig wäre 
er auch der Verbündete Sigmunds geworden. Daß aber 
Sigmund nie ganz einseitig die Partei des Konzils gegen den 
Papst ergreifen würde, war Eugen schon wegen seiner 
Beziehungen zu Venedig sicher 7 ), und noch weniger brauchte 
er es nach der Beendigung der hussitischen Wirren zu be 
fürchten. Deshalb erschien Bugen ein Bündnis mit dem 
Kaiser unnötig; und nicht nur unnötig, sondern für Kaiser 
1) Art. 4. 
2 ) Art. 14. 
3 ) Siehe unten S. 40, Anm. 2. 
4 ) Bis Ende Oktober oder Mitte September 1434: HTA 11, Ö61, 
41, col. 1; 562, 41—48, col. 2. 
5 ) HTA 11, 557, 23—28, col. 1; 558, 7—9, 37; 561, 43—45, col. 1. 
6 ) Siehe oben S. 11—12. 
7 ) Siehe oben S. 12 unten u. 24.
	        
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