Full text: Verfassung und Verwaltung des Rates in Augsburg von 1276 bis 1368

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genug Bürger zur Hand und läßt einige holen, so sind 
diese bei Strafe verpflichtet, zu erscheinen 13 ). 
Als in späterer Zeit die Ratgeben durch die Fülle der 
Verwaltungsgeschäfte zu sehr in Anspruch genommen 
waren, als daß sie noch hätten ständig im Gericht sitzen 
können, wurden neben ihnen oder für sie auch andere 
Bürger herangezogen. Schon vor 1368 ist bestimmt 11 ): 
„diu galtnüsse als davor geschriben stat [nämlich die 
Buße, die für Zuspätkommen zu den Sitzungen des Vogt 
gerichtes an den Vogt zu zahlen war] diu ist gesetzet ouf 
die vierundzwaintzick ratgeben die danne der stat rat 
geben sint und ouf die die ze den ziten des gerihtes 
phlegent“. — Und in der Einungsordnung aus der Zeit 
nach 1368 15 ) werden 12 Richter eingesetzt, 4 von den 
Geschlechtern und 8 von der Gemeinde. Sie müssen 
schwören, gerecht richten zu wollen „umb alle Sache als 
si dann mit fürsprechen für si und an daz geriht braht 
wirt“. Es soll auch mindestens Ein Bürgermeister bei 
ihnen sitzen oder beide, wenn sie nicht im Rate zuviel zu 
tun haben. Sonst können die 12 ohne die Bürgermeister 
richten; „ez waer dann, daz ain sache ze groz und ze 
swaer würde, di sullen und mügen si wol in den rat 
ziehen als offt si wellent. Waer auch daz die sache also 
groz waere, so moeht ain jeglich fürsprech sin urtail in 
den rat auch wol ziehen und dingen“ 16 ). Und weiter: 
„ez sol auch an dem geriht nieman urtail sprechen dann 
burgermaister, die ratherren die des clainen rates sind und 
die zwelf gesworn rihter. Es sullen auch die vorgenannten 
rihter . . . mitsampt dem vogt und dem burgrafen alle 
tag so man rihten sol an daz geriht chomen, als bald 
man die andern rat gloggen verlazzen hat“. Für Zuspät- 
kojnmen hat der schuldige 6 Pf. an den Bürgermeister 
13) St.-B., S. 236 f., § 2. 
«) S. 135, Nov. [VII]. 
1 5 ) S. oben S. 135 mit Anm. 22. — vgl. auch U.-B. II, S. 185 f., 
Nr. 654 [1374]. 
16 ) S. darüber unten S. 182 ff.
	        
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